Österreich

Erbeben der Stärke 4,3 ließ NÖ erzittern

Heute Redaktion
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Bild: Monatsrevue/ZAMG/Heute.at-Montage

Am frühen Freitagmorgen hat die Erde in Niederösterreich gebebt. Das Zentrum des Bebens der Stärke 4,3 auf der Richter-Skala lag im Raum Ebreichsdorf, wie der Österreichische Erdbebendienst der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) meldete. Es entstanden nur leichte Schäden.

Gegen 4.00 Uhr wurden die Menschen im Raum Ebreichsdorf unsanft aus dem Schlaf geweckt. Ein Beben der Stärke 4,3 ließ die Erde erzittern. Das Epizentrum des Bebens lag laut ZAMG in Pottendorf, südwestlich von Ebreichsdorf. Die Erschütterungen waren auch in Wien und im Burgenland teilweise deutlich zu spüren. Weit über 1.000 Meldungen gingen in den frühen Morgenstunden bei der ZAMG ein.

Nach derzeitigem Stand seien keine größeren Schäden - bis auf Haarrisse im Verputz wie etwa am Kindergarten von Ebreichsdorf (siehe Foto rechts) - entstanden. "Wir scheinen glimpflich davon gekommen zu sein", sagte der Ebreichsdorfer Bürgermeister, Wolfgang Kocevar (S). Auch an Autobahnen und Schnellstraßen sind keinerlei Schäden entstanden, wie die Asfinag in einer Aussendung mitteilte.

 
Statistisch gesehen kommen Erbeben in dieser Stärke in Niederösterreich alle zehn Jahre vor, in Österreich alle zwei Jahre. Das letzte Beben ähnlicher Stärke ereignete sich in Österreich am 2. Februar 2013 in Bad Eisenkappel, Kärnten, mit einer Magnitude von 4,4. Das letzte Beben mit ähnlicher Stärke im Raum Ebreichsdorf ereignete sich am 11. Juli 2000 mit einer Magnitude von 4,8. Diese Magnituden liegen alle deutlich unter der Stärke des großen Schadenbebens von Seebenstein (NÖ) im Jahr 1972, wo eine Magnitude von 5,3 gemessen wurde.

„Zerrgebiet" Wiener Becken

Das Wiener Becken, in dem sich das Erdbeben Freitag Früh ereignet hat, ist eine der typischen Erdbeben-Zonen Österreichs. Vereinfacht gesagt driften die Flanken des Wiener Beckens auseinander, wodurch es immer wieder zu Brüchen in der Erdkruste kommt. Christiane Freudenthaler von der ZAMG „Der Grund liegt in der horizontalen Verschiebung der Erdkruste entlang der Mur-Mürztal-Störung.

Sie bewirkt, dass der östliche Krustenteil nach Osten gedrängt wird. Im Rahmen dieser Bewegung entstand das Wiener Becken, das von einer Tiefenstörung durchquert wird, die sich von Seebenstein über Wiener Neustadt, Ebreichsdorf und Schwadorf nach Marchegg erstreckt. Entlang dieser Bruchzone ereigneten sich in der Vergangenheit wiederholt stärkere Erdbeben, wie etwa in Schwadorf 1927 und Ebreichsdorf 1938 und 2000."