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Erdbeben: Nonne schickte "Adieu" an Freunde

Heute Redaktion
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Bild: Massimo Percossi/ANSA (AP)

Dieses Foto ging um die Welt und wurde zum Symbol für das schreckliche Erdbeben, das Italien heimgesucht hat, und bei dem mindestens 300 Menschen gestorben sind - viele liegen noch unter den Trümmern. Jetzt wurde bekannt, was die Nonne am Handy schrieb, und, dass ein "Engel" sie rettete.

Dieses Foto ging um die Welt und wurde zum Symbol für das schreckliche Erdbeben, das Italien heimgesucht hat, und bei dem mindestens 300 Menschen gestorben sind - viele liegen noch unter den Trümmern. Jetzt wurde bekannt, was die Nonne am Handy schrieb, und, dass ein "Engel" sie rettete.

Blutverschmierte Stirn, am Boden liegend, verängstigt: Das Gesicht des italiensichen Erdbebens gehört Schwester Marjana Lleshi. Ein Fotograf drückte ab, als die Nonne eine Textnachricht über ihr Handy an Familie und Freunde in ihr Geburtsland Albanien schickte. In diesem Augenblick teilte sie ihnen mit, dass sie doch am Leben sei.

Die Geschichte der Nonne berührt: Am Donnerstag gab die 35-Jährige in einem Interview an, dass sie glaubte, sie würde sterben, als mitten in der Nacht die Mauern des Klosters Don Minozzi neben der "Kirche des Heiligsten Kreuzes" in Amatrice einstürzten, in dem sie untergebracht war. Sie hatte ihren Freunden geschrieben, sie mögen für ihre Seele beten. Ein Mann hatte sie gerettet, den sie ihren "Engel" nennt.
Llesi war im Kloster gemeinsam mit sechs anderen Klosterschwestern, die für fünf ältere Damen sorgten, als die Erde in der Unglücksnacht bebte. Als sie aufwachte, war alles voll Staub und Blut, schilderte sie. Als sie realisierte, was geschehen war, versuchte sie sofort, außerhalb ihres Raumes Hilfe zu holen. Doch niemand antwortete, und sie konnte auch nicht hinaus. "Als ich alle Hoffnung verloren hatte, begann ich, Nachrichten an meine Freunde zu schicken und sie zu bitten, für mich zu beten, und ich sagte ihnen für immer auf Wiedersehen", erzählte sie in dem Interview aus ihrer jetzigen Unterkunft in Ascoli Piceno. Ihrer Familie schickte sie keine SMS, aus Angst, ihr Vater könnte aus Sorge kollabieren.

Schließlich hätte sie ein junger Mann gerettet, der normalerweise für eine ältere Dame im Kloster sorgte. Sie hörte plötzlich eine Stimme: "Schwester Marjana, Schwester Marjana!" Er zog sie hinaus. Als die Erde immer noch bebte, saß sie dann auf der Straße und schrieb die SMS, dass sie am Leben war. Ein Fotograf der Agentur ANSA hielt genau jenen Augenblick fest. Die Schwester: "Ich sagte Adieu, aber schließlich war es kein Adieu".

Lleshi wünscht sich nichts sehnlicher, als nächste Woche nach Rom zur Heiligsprechung von Mutter Teresa zu pilgern, jene ethnisch-albanischen Nonne, die "Hoffnung für all diejenigen gab, die keine hatten".

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