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Weltklimarat drängt auf rasches Handeln

Heute Redaktion
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Windturbinen vor dem größten Braunkohlekraftwerk Deutschlands in Jänschwalde. Mit einem CO2-Ausstoß von 23,3 Millionen Tonnen verursachte das Kraftwerk im Jahr 2015 die vierthöchsten Treibhausgasemissionen aller europäischen Kraftwerke.
Windturbinen vor dem größten Braunkohlekraftwerk Deutschlands in Jänschwalde. Mit einem CO2-Ausstoß von 23,3 Millionen Tonnen verursachte das Kraftwerk im Jahr 2015 die vierthöchsten Treibhausgasemissionen aller europäischen Kraftwerke.
Bild: picturedesk.com

Die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad ist nach Einschätzung des Weltklimarats IPCC technisch noch machbar. Dafür müssen aber alle mit anpacken.

Die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad ist nach Ansicht des Weltklimarats IPCC technisch noch machbar. Sie kann aber nur durch rasches Handeln auf allen Feldern erreicht werden.

Zwei Monate vor der nächsten UN-Klimakonferenz beschreibt das Gremium in einem Sonderbericht, wie sich zahlreiche Folgen des Klimawandels durch die Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zu einem 2-Grad-Szenario vermeiden ließen.

"Die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, erfordert rasche, weitreichende und beispiellose Veränderungen in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft", hieß es am Montag in einer Mitteilung des IPCC nach einer mehrtägigen Sitzung im südkoreanischen Incheon.

Der globale Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) müsste demnach von 2010 bis 2030 um 45 Prozent fallen und im Jahr 2050 Null erreichen.

"Konsequenzen sind Extremwetter"

"Eine der Kernaussagen des Berichts ist: Wir sehen derzeit bereits die Konsequenzen von einem Grad Erderwärmung wie mehr Extremwetter, steigende Meeresspiegel, schwindendes arktisches Meereis und andere Veränderungen", sagte der Co-Vorsitzende einer IPCC-Arbeitsgruppe, Panmao Zhai.

Im Klimaabkommen von Paris hatten sich die Länder Ende 2015 darauf geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, wenn möglich sogar auf 1,5 Grad zu begrenzen. Letzteres hatten vor allem die kleinen Inselstaaten gefordert. Der Sonderbericht des IPCC ist auch Grundlage für die Weltklimakonferenz im Dezember im polnischen Kattowitz.

Die Arbeit des Weltklimarats IPCC

Angesichts der Erderwärmung gründeten zwei Uno-Organisationen bereits vor 30 Jahren den Weltklimarat IPCC, der inzwischen fast 200 Mitgliedsländer hat. Er soll aufzeigen, wie sich der Klimawandel auf Natur und Mensch auswirkt, wie er gebremst werden kann und welche Anpassungsstrategien es gibt.

Das Gremium mit Sitz in Genf forscht nicht selbst, sondern sammelt wissenschaftliche Daten und wertet sie aus. Seinen jüngsten umfassenden 5. Report präsentierte es in drei Teilen 2013/2014.

Der Weltklimarat sollte beschreiben, welche Folgen eine Erwärmung von 1,5 Grad haben wird und was alles getan werden muss, damit die Temperatur nicht noch weiter klettert. Das hat er mit dem jüngsten Sonderreport, der am Montag im südkoreanischen Incheon publiziert wurde, getan. (chk/20 Minuten)