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Köln verbietet Erdogans große Einweihungs-Show
Die Stadt Köln hat die für Samstag geplante Großveranstaltung zur Moschee-Einweihung durch den türkischen Präsidenten verboten.
Nach Abschluss seines umstrittenen Staatsbesuchs in Deutschland wollte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sich am Samstag bei der Einweihung einer Ditib-Moschee in Köln noch einmal feiern lassen. Vor mehreren tausend Anhängern hätte er dort auftreten sollen. Doch die Stadtverwaltung hat die Veranstaltung nicht genehmigt.
Der Moscheeverein Ditib habe kein ausreichendes Sicherheitskonzept vorgelegt, sagte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Deshalb könne die Veranstaltung im Außenbereich nicht stattfinden.
Nur 500 Gäste bei Feier in Moschee
Die Eröffnungsfeier mit dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan wird nun in der Moschee stattfinden. An der Feier sollen lediglich 500 geladene Gäste teilnehmen dürfen.
Im umliegenden Gelände des Gebäudekomplexes hätten laut Polizei rund 5.000 Besucher und Schaulustige Platz finden können. Allerdings war nach Ditib-Schätzungen damit zu rechnen, dass bis zu 25.000 Menschen zu der Moschee strömen. Derart unüberschaubare Menschenansammlungen dürfe man nicht ohne genügendes Konzept akzeptieren, sagte Reker.
Ditib ist der größte Moscheenverein in Deutschland. Wie sein österreichisches Gegenstück Atib wird dem nominell unabhängigen Verein vorgeworfen, als verlängerter politischer Arm der türkischen Religionsbehörde Diyanet zu agieren.
(red)