Welt
Erdogan beantragt offiziell Auftritt in Deutschland
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat offiziell einen Auftritt in Deutschland beantragt. Das teilte der deutsche Außenminister mit.
Wie der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel am Donnerstag mitteilte, hat Erdogan bei der deutschen Regierung einen offiziellen Auftritt beantragt. Der Auftritt soll im Rahmen des G20-Gipfels in Hamburg stattfinden.
Erdogan wolle "zu seinen Landsleuten sprechen", heißt es aus dem deutschen Außenministerium. Gabriel sagte, er halte es für "keine gute Idee". Es gebe "rund um den G20-Gipfel gar nicht die Polizeikräfte, um die Sicherheit herzustellen". Außerdem passe ein solcher Auftritt "nicht in die politische Landschaft", betonte der Minister. "Wir haben in der Bundesregierung dazu auch eine abgestimmte Meinung."
Schulz will Erdogan-Auftritt verhindern
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat sich jüngst gegen einen solchen Auftritt ausgesprochen. "Ausländische Politiker, die unsere Werte zu Hause mit Füßen treten, dürfen in Deutschland keine Bühne für Hetzreden haben", sagte er der deutschen Tageszeitung "Bild".
Er wolle nicht, dass "Erdogan, der in der Türkei Oppositionelle und Journalisten ins Gefängnis steckt, in Deutschland Großveranstaltungen abhält".
Zuletzt war Erdogan im Mai 2015 vor seinen eigenen Anhängern in Deutschland aufgetreten. Der damalige Auftritt in Karlsruhe war zugleich sein erster öffentlicher Auftritt in Deutschland als Staatspräsident. (red)