Welt

Erdogan: "Der Westen unterstützt Terrorismus"

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Reuters

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat bei einer im Fernsehen übertragenen Rede heftige Kritik an westlichen Ländern, vor allem Deutschland und den USA, geübt. Diese Staaten würden Terrorismus unterstützen, in dem sie Partei für die Putschisten ergreifen.

"Der Westen unterstützt Terrorismus und ergreift Partei für Putschisten, sagte Erdogan im Präsidentenpalast von Ankara. Deutschland und die USA standen besonders im Fokus der Kritik. 

Nachwehen von Köln

Das Verbot einer Live-Übertragung von Erdogans Rede bei einer Massendemonstration in Köln sorgt bei Erdogan nach wie vor für Unmut. Das deutsche Bundesverfassungsgericht habe die Entscheidung sehr schnell getroffen.
Der türkische Präsident bezichtigte Deutschland, in punkto Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Terrorismus hingegen keinen Finger zu rühren: "Die Türkei hat Deutschland mehr als 4000 Akten zu gesuchten Terroristen geschickt, aber Deutschland hat nichts getan".

Auslieferung von Gülen aus USA gefordert

Den USA wiederum warf Erdogan vor, seinen Kritiker Fethullah Gülen und angeblichen Fadenzieher des Putschversuchs vor zwei Wochen zu schützen. Dieser lebt in den Vereinigten Staaten. "Was für eine strategische Partnerschaft ist das, wenn Washington sich weigert, den islamischen Prediger Gülen auszuliefern", sagte Erdogan.
Medienberichten zufolge hat Ankara schon zum zweiten Mal Dokumente an die USA geschickt, um die Forderung nach einer Auslieferung zu untermauern. Erdogan wirft den USA Untätigkeit vor. "Wir haben nie Dokumente verlangt, wenn ihr von uns verlangt habt, Terroristen auszuliefern."

Erdogan: Mangelnde Anteilnahme aus Frankreich und Belgien

Auch Frankreich und Belgien kritisierte der Präsident für die mangelnde Anteilnahme nach dem gescheiterten Putschversuch. "Die, die wir als Freunde betrachtet haben, stellen sich an die Seite von Putschisten und Terroristen", behauptete er.