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Erdogan droht Machtverlust – 601.000 Beamte im Einsatz

Türkei-Präsident Recep Tayyip Erdogan hofft am Sonntag auf eine Wiederwahl, Umfragen sehen seinen Herausforderer Kemal Kilicdaroglu knapp in Führung.

Türkei-Präsident Erdogan peilt eine fünfte Amtszeit an.
Türkei-Präsident Erdogan peilt eine fünfte Amtszeit an.
OZAN KOSE / AFP / picturedesk.com

Beleidigungen und Angriffe mit Steinen – die Atmosphäre vor der Wahl in der Türkei wurde zuletzt immer angespannter. Der Wahlkampf galt als unfair, vor allem wegen der medialen Übermacht der Regierung. Bestimmendes Thema war vor allem die schlechte wirtschaftliche Lage mit einer massiven Inflation.

Erdogan versprach unter anderem eine Anhebung von Beamtengehältern und weitere Investitionen in die Rüstungsindustrie. Er führte eine aggressive Kampagne, beschimpfte die Opposition als "Terroristen" und äußerte sich feindlich gegenüber lesbischen, schwulen und queeren Menschen.

Die Sicherheitsvorkehrungen in der Türkei sind entsprechend riesig. Laut Angaben des Innenministers sind am Sonntag 601.000 Sicherheitsbeamte im Einsatz.

Schlangen vor Wahllokalen

Das Interesse an der Wahl war bereits am Morgen groß. Im konservativen Istanbuler Bezirk Üsküdar bildeten sich lange Schlangen, wie ein DPA-Reporter berichtete. Eine Frau mittleren Alters, die sich als Sevinc vorstellte, sagte, die Wahl sei "leider das einzige Feld, in dem das Volk seine Freiheit nutzen kann". Sie hoffe auf eine hohe Beteiligung. Der 57-jährige Fikret Koc sagte, er unterstütze den "Anführer" Erdogan. Er habe die Türkei stark gemacht und vorangebracht.

Auch in der Erdbebenregion Adiyaman gingen die Menschen an die Urnen. Nach Einschätzung eines lokalen DPA-Mitarbeiters war der Andrang am Morgen aber verhaltener als in den vergangenen Jahren. Einige seien extra für die Wahl aus Notunterkünften an ihren früheren Wohnort gekommen. In den von den Erdbeben betroffenen Provinzen wird in Containern oder noch intakten Schulen abgestimmt. Nach den Beben in der Südosttürkei am 6. Februar mit Zehntausenden Toten war Kritik am Krisenmanagement der Regierung laut geworden.

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