Österreich

Erdogan-Fans und Gegner demonstrierten in Wien

Heute Redaktion
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Sonntagmittag zogen tausende Demonstranten vom Columbusplatz in Wien-Favoriten über den Karlsplatz bis zum Westbahnhof, die Türkei-Premier Erdogan ihre Solidarität kundtaten. Die Veranstaltung verlief friedlich, die Polizei sprach von 6.000, Sprecher der Demonstranten von bis zu 15.000 Teilnehmern.

Am späten Vormittag glich das Herz von Wien Favoriten einem roten Fahnenmeer. Mehrere tausend Austro-Türken versammelten sich zu einer seit Wochen angekündigten Demonstration, um ihre Solidarität für den türkischen Premier Recep Tayyip Erdogan kundzutun. Auch aus den Bundesländern wurden die Leute scharenweise mit Bussen nach Wien gebracht.

Vom 10. Bezirk zog die gewaltige Menschenmasse dann über die Favoritenstraße Richtung Innenstadt. Über den Karlsplatz ging es dann weiter zur Mariahilferstraße bis zum Westbahnhof. Die Veranstaltung verlief friedlich. 15.000 Teilnehmer zählten die Organisatoren, die Polizei schätzte zirka 6.000 beteiligte Personen.

Alles blieb friedlich

Die Veranstalter des Protestumzuges zeigten sich von der großen Beteiligung beeindruckt und betonten außerdem die friedliche Abwicklung der Demonstration. Unter die großteils politisch gehaltenen Stimmen mischten sich stellenweise religiöse Untertöne. Auch die Gegendemonstrationen, die sich mit der Taksim-Bewegung solidarisch zeigten, an denen allerdings mit rund 600 weit weniger Menschen beteiligt waren, verliefen friedlich.

Nach der Diskussion um den grünen Bundesrat Efgani Dönmez, der gesagt hat, dass"Kritiker nicht mundtot machen"

"Ich unterstütze Erdogan", sagte der 23-jährige Mustafa. Die Protestierenden vom Istanbuler Gezi-Park seien "Terroristen". Die 35-jährige Hülya, die an der Konkurrenzveranstaltung in der Wiener Innenstadt teilnahm, erklärte, dass sie Erdogan und die von ihm betriebene Politik ablehne. "Er darf nicht alle Kritiker mundtot machen". Ihre Freundin, die 28-jährige Yasemin, kam zur Demonstration, um ein Zeichen "gegen den Faschismus" in ihrem Land zu setzen.

Vonseiten der Unterstützer Erdogans gab es heftige Kritik an der Medienberichterstattung über die Ereignisse am Taksim-Platz. "Nachrichtensender wie BBC und CNN bringen falsche Nachrichten", sagte die 25-jährige Esra. Es sei falsch, die türkische Polizei als Kriminelle und die Regierung als Diktatur darzustellen. Die Unterstützer Erdogans riefen lautstark den Namen des türkischen Regierungschefs und Slogans. Neben zahlreichen türkischen Nationalflaggen waren auch Fahnen der regierenden islamisch-konservativen Regierungspartei AKP zu sehen.

An einer weiteren Anti-Erdogan-Aktion im Resselpark nahmen Sonntagabend laut Polizei nur rund 80 Personen teil.

Lesen Sie auf Seite 2 den Liveticker zur Demonstration!

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