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Erdogan lässt 45 Zeitungen schließen

Die Säuberungswelle von Präsident Recep Erdogan geht weiter: Seit dem Putschversuch vom 15. Juli wurden bereits 15.846 Menschen festgenommen.

Heute Redaktion
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Bild: EPA

Der nächste Schlag gegen die Pressefreiheit: Am Mittwochabend teilte die türkische Regierung mit, dass 45 Zeitungen, 16 TV-Sender, drei Nachrichtenagenturen und 23 Radiosender geschlossen werden. Die Namen der betroffenen Medien wurden vorerst nicht veröffentlicht. Präsident Recep Erdogan war bereits in der Vergangenheit hart gegen kritische Journalisten vorgegangen und hatte unliebsame Reporter vor Gerichte gebracht.

Schon knapp 16.000 Festnahmen

Laut offiziellen Zahlen wurden seit dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei bereits knapp 16.000 Personen festgenommen. Darunter sind rund 10.000 Militärangehörige, davon 178 Generäle und 1.600 Offiziere. Laut  dem türkischen Innenministerium sei gegen 8.113 Personen Haftbefehl erlassen worden - ihnen wird vorgeworfen, sich am missglückten Putschversuch beteiligt zu haben und der Gülen-Bewegung, die die Türkei als Terroristen-Organisation einstuft, anzugehören. Auch 1.684 Richter und Staatsanwälte befinden sich demnach in Untersuchungshaft.

Die restlichen 4.700 Festgenommenen befinden sich in Polizeigewahrsam. Die türkische Regierung hatte kürzlich die Europäische Menschenrechtskonvention ausgesetzt und erklärt, dass Verdächtige künftig 30 Tage lang festgehalten werden können, ohne einem Haftrichter vorgeführt zu werden.