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Erdogan macht Fethullah Gülen für Putsch verantwortl...

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Fethullah Gülen war einst ein enger Verbündeter des türkischen Präsidenten; jetzt bezichtigt ihn Recep Erdogan des Verrats. Das weist Gülen entschieden zurück.

Läuft innenpolitisch in der Türkei etwas schief, macht Präsident Erdogan gerne den in den USA lebenden Fethullah Gülen verantwortlich. So auch in der Nacht auf Samstag: Noch während in der Türkei Schüsse fielen, bezichtigten Recep Erdogan und sein Ministerpräsident Binali Yildirim die Bewegung um den islamischen Prediger des "Verrats".

Erdogan droht "Verrätern"

Erdogan will nun, wohl um seine Macht abzusichern, hart gegen die Putschisten vorgehen. "Sie werden einen sehr hohen Preis für diesen Verrat zahlen", sagte er am Samstagmorgen in Istanbul. 

Der heute 75-jährige Gülen wirkte bis in die 80er Jahre als Iman in verschiedenen türkischen Städten. Mittlerweile geht die Regierung massiv gegen die Anhänger des ehemaligen Erdogan-Verbündeten vor und hat die Gülen-Bewegung zur Terrororganisation erklärt.

Gülen weist Schuld von sich

Gülen bestritt die Vorwürfe umgehend und verurteilte den Putschversuch - eine Regierung müsse durch freie und faire Wahlen an die Macht kommen, nicht durch Gewalt.

Gülen wies die Anschuldigungen Erdogans am frühen Samstagmorgen zurück. Er habe in den vergangenen Jahrzehnten selbst mehrere Militärputsche in seinem Heimatland miterleben müssen, daher sei die Behauptung, er sei in den Staatsstreich verwickelt, "besonders beleidigend", erklärte der in den USA lebende Geistliche. Gülens Bewegung hatte sich schon zuvor von dem Putsch distanziert.