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Erdogan-Minister sagt Auftritt in der Schweiz ab

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Er sollte bei Türken im Ausland für das Verfassungsreferendum im April werben - doch die Tour will nicht in die Gänge kommen. Nachdem ihm in den Niederlanden die Einreise verweigert wurde, dürfte am Sonntag auch ein Besuch des türkischen Außenministers Mevlüt Cavusoglu in der Schweiz platzen.

Lange war unklar, ob der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu auch in der Schweiz für Erdogans Verfassungsreform werben wird. Nun ist klar: Er kommt nicht. Das hat der Verein, der den Auftritt organisiert hatte, auf Facebook bekannt gegeben, wie Recherchen der Schweizer SonntagsZeitung ergaben.

"Die geplante Reise von Außenminister Cavusoglu in die Schweiz wird bis auf weiteres verschoben", schreibt der Geschäftsführer des Erdogan-nahen Vereins Union europäisch-türkischer Demokraten (UETD) dort.

Vertreter der türkischen Regierung waren bei geplanten Auftritten für das Referendum auf teils heftigen Widerstand seitens der Gastländer gestoßen. Auch in Österreich wurden Auftritte abgesagt.

Der Grund, aus dem Erdogan seine Anhänger im Ausland werben lässt, sind aktuelle Umfragen. Ihnen zufolge könnte das Verfassungsreferendum knapper ausgehen, als ursprünglich gedacht. Machthaber Erdogan will damit die Türkei zum Präsidialsystem machen - ein weiterer Schritt in Richtung einer Diktatur, bemängeln Kritiker.