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Erdogan stellt heute 17 Journalisten vor Gericht

Heute Redaktion
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Ein türkischer Journalist zeigt seinen Presseausweis bei einem Protest für Pressefreiheit vor dem Gerichtshof in Istanbul im April 2016.
Ein türkischer Journalist zeigt seinen Presseausweis bei einem Protest für Pressefreiheit vor dem Gerichtshof in Istanbul im April 2016.
Bild: picturedesk.com/AP

Am Montag beginnt in Istanbul der Prozess gegen 17 Mitarbeiter der regierungskritischen Tageszeitung "Cumhuriyet". Ihnen wird Terrorunterstützung vorgeworfen.

Insgesamt 17 derzeitige und frühere Mitarbeiter der türkischen Tageszeitung "Cumhuriyet" müssen sich in Istanbul vor Gericht verantworten. Ihnen wird ihren Anwälten zufolge Unterstützung von Terrororganisationen wie der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, der linksextremen DHKP-C oder der Gülen-Bewegung vorgeworfen.

Nach Angaben von Reportern ohne Grenzen drohen den Angeklagten bis zu 43 Jahre Haft. Angeklagt sind unter anderem der ehemalige Chefredakteur Can Dündar, der in Deutschland im Exil lebt, der derzeitige Chefredakteur Murat Sabuncu, Herausgeber Akin Atalay und der bekannte Investigativjournalist Ahmet Sik.

Zwölf der 17 Angeklagten, darunter Sabuncu, Atalay und Sik, befinden sich seit vergangenem Jahr in Untersuchungshaft.

Demonstration angekündigt

Mehrere Organisationen, darunter auch Reporter Ohne Grenzen, hatten die Terrorvorwürfe als klar "politisch motiviert" zurückgewiesen. Vertreter von mehreren Organisationen wollten am Montag vor Prozessbeginn an einer Demonstration vor dem Gericht teilnehmen.

Nach dem gescheiterten Putschversuch vom 15. Juli vergangenen Jahres begann die türkische AKP-Regierung des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit umfangreichen Säuberungen in Militär, Bildungssektor, Wirtschaft und den Medien. Erdogan macht die islamistische Bewegung des Predigers Fetullah Gülen für den Putsch verantwortlich. Gülen lebt im US-Exil.

(red)

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