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Erdogan will Schulen in Deutschland bauen

Die Türkei verhandelt derzeit mit Deutschland über den Bau von drei Schulen. Doch ganz freiwillig macht Deutschland nicht mit.

Heute Redaktion
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Recep Tayyip Erdogan
Recep Tayyip Erdogan
Bild: Reuters

Das deutsche Außenministerium will mit einem Abkommen den rechtlichen Rahmen für die Errichtung von drei türkischen Schulen in Deutschland regeln. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wollte solche Schulen bereits 2008 bauen, doch jetzt hat er offenbar ein Druckmittel gefunden, dass Deutschland an den Verhandlungstisch zwingt.

Deutschland betreibt drei Schulen in Ankara, Izmir und Istanbul. Jene in Izmir ließ Erdogan 2018 vorübergehend schließen; das Unterrichtsministerium begründete dies mit dem fehlenden rechtlichen Status der Schule. Um also die eigenen Schulen zu sichern, muss Deutschland nun auch Erdogan entgegenkommen.

Als mögliche Standorte für türkische Schulen werden Berlin, Köln und Frankfurt am Main genannt, da es dort einen sehr hohen Anteil türkischer bzw. türkischstämmiger Einwohner gibt. Die Türkei darf aber wie auch alle anderen Länder keinen direkten Einfluss auf Schulen haben. Sie müssen von privaten Trägervereinen geleitet werden.

Als Privatschulen dürften sie eigene Lehrmethoden und eigenes Personal einstellen, müssen aber Lerninhalte vermitteln, die jenen von staatlichen Schulen entsprechen. Darüber hinaus soll in den türkischen Schulen die türkische Sprache, Landeskunde und Geschichte unterrichtet werden.

Mit einem Abkommen will Deutschland klare Bedingungen für den Betrieb der türkischen bzw. deutschen Schulen im jeweils anderen Land schaffen.