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Erdogans Nachricht "an meine Bürger in Europa"

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan wendet sich in einer Nachricht an Auslandstürken in Europa. Sie sollen ihren Einfluss ausweiten.

Heute Redaktion
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Recep Tayyip Erdogan bei der Rede vor seiner AKP (10. April 2018).
Recep Tayyip Erdogan bei der Rede vor seiner AKP (10. April 2018).
Bild: Reuters

Erdogan geht es darum, dass türkische Staatsbürger in EU-Staaten an politischem Einfluss gewinnen. "Übernehmt persönlich Aufgaben in politischen Parteien und politischen Mechanismen", fordert Erdogan am Montag in einem Appell "an meine Bürger in Europa" auf. Der Appell erfolgte vor Abgeordneten der türkischen Regierungspartei AKP in Ankara.

Um seine Forderung zu unterstreichen, erinnerte Erdogan daran, dass im Ausland 2017 eine Mehrheit für sein umstrittenes Verfassungsreferendum gestimmt hatte. In Deutschland waren es etwa rund 60 Prozent der Türken, während in der Türkei die Zustimmung nur bei rund 51 Prozent lag und große türkische Städte wie Ankara, Antalya oder Istanbul das Vorhaben sogar mehrheitlich ablehnten.

Türken sollen Sprache lernen

"Das bedeutet, dass es dort eine Macht gibt. Diese Macht muss auch in der dortigen Politik wirksam sein", sprach Erdogan neben Deutschland auch EU-Länder wie Österreich an, wo zahlreiche Auslandstürken leben. Den politischen Einfluss dürfe man hier nicht der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) oder anderen Parteien überlassen.

"Wenn unsere Bürger, die ihrem Land, ihrem Volk, ihrer Flagge und ihrem Gebetsruf treu sind, zusammenhalten, haben sie die Möglichkeit, zehnmal, hundertmal einflussreicher zu sein bei den politischen Parteien und Politikern als sie", so Erdogan. Und: Türken sollten die Sprache des Landes lernen, in dem sie leben, aber "macht niemals Zugeständnisse bei eurer Muttersprache, eurem Glauben und der Solidarität untereinander. Euer Vaterland bleibt euch." (red)