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Erhält Austria die Lizenz? Bosse geben ein Update

Am Wochenende rollt der Ball wieder in der Bundesliga. Für die Austria beginnen entscheidende Wochen – vor allem auch, weil es um die Lizenz geht. 

Heute Redaktion
Die beiden Austria-Vorstände Gerhard Krisch und Jürgen Werner sprechen über die Bundesliga-Lizenzerteilung.
Die beiden Austria-Vorstände Gerhard Krisch und Jürgen Werner sprechen über die Bundesliga-Lizenzerteilung.
Gepa

Auch nach dem Einstieg der Investorengruppe rund um den nunmehrigen Sport-Vorstand Jürgen Werner kämpfen die "Veilchen" weiterhin ums Überleben. Der Schuldenberg beträgt laut letztem Geschäftsbericht über 64 Millionen Euro, die letzte Saison (2021/22) wurde mit einem Verlust von sieben Millionen Euro abgeschlossen, gleichzeitig konnten Verbindlichkeiten in der Höhe von knapp 7,9 Millionen Euro abgetragen werden. 

Trotzdem sind die "Veilchen" weit davon entfernt, gerettet zu sein. Die Austria muss neuerlich um die Lizenzerteilung im ersten Anlauf zittern. In der abgelaufenen Saison erhielten die Wiener die Spielgenehmigung für die Bundesliga erst im zweiten Versuch, bekamen darüber hinaus einen Punkteabzug von drei Zählern aufgebrummt. Der damalige Grund war, dass ein Wirtschaftsprüfer ein Testat nicht rechtzeitig übermittelte.

Lizenz ohne Strafe? "Garantieren kann man das nicht"

Nun stellt sich die Frage, ob der Wiener Traditionsklub neuerlich mit einem strafweisen Punkteabzug zu rechnen habe. Dies wollte Finanzvorstand Gerhard Krisch nicht gänzlich ausschließen. "Eine Lektion, die ich gelernt habe, ist, dass man nicht davon ausgehen kann", so Krisch zu einer Lizenzvergabe ohne Punkteabzug. "Aber nicht, weil wir schlecht vorbereitet sind, sondern weil das eine Entscheidung der Liga und ihrer Gremien ist. Aufgrund der letzten Jahre schaut die Liga besonders auf die Austria", erklärte der violette Finanzvorstand. "Wir haben aus dem letzten Jahr gelernt, werden einen bestmöglichen Antrag stellen. Natürlich wünsche ich es mir, dass es im ersten Anlauf ohne Punkteabzug geht, aber garantieren kann man das nicht", meinte Krisch. 

Die Austria nutzte damals nicht die Möglichkeit der Corona-Insolvenz, dies sei eine "klare Gremien-Entscheidung" gewesen, erklärte Krisch. "Es wäre sowohl wirtschaftlich, als auch reputationsmäßig fatal gewesen. Es hat einen klaren Auftrag gegeben: Ärmel aufkrempeln und schauen, dass wir die Schulden, die wir selbst zu verantworten haben, wieder zurückführen", so der violette Vorstand. "Wir müssen weiterhin das Thema Kosten und Erlöse im Blick haben, schauen, dass wir Schritt für Schritt vorankommen", so Krisch. Dafür brauche es einen Schulterschluss. Der Plan der "Veilchen" war eigentlich, bereits ab der kommenden Saison wieder schwarze Zahlen zu schreiben, dies sei durch die russische Invasion in die Ukraine aber nicht mehr möglich. "Wir werden noch die eine oder andere Saison brauchen. Geplant ist es in der übernächsten Saison", so Krisch. 

Werner: Lizenz "nicht wie geschmiert"

Investor Jürgen Werner, der nun auch offiziell als zweiter Austria-Vorstand bestätigt wurde, zeigte sich hingegen am Freitag zuversichtlicher. Auf das Lizenzverfahren der Bundesliga angesprochen, meinte der 61-Jährige: "Es ist nicht wie geschmiert, aber Gerhard (Krisch, Anm.) und sein Team arbeiten Tag und Nacht daran. Ich bin zuversichtlich, dass wir das hinbekommen." 

Alle Bundesligisten müssen ihre Lizenzunterlagen bis zum 3. März an die Liga übermitteln. Im April werden dann die Entscheidungen bekannt gegeben.