Ukraine

"Eskalation" – Briten liefern Super-Rakete an Ukraine

Großbritannien hat der Ukraine ihre Marschflugkörper "Storm Shadow" geliefert. Diese kann auch Ziele auf der Halbinsel Krim erreichen.

Britische Truppen haben "Storm Shadow" unter anderem im Irak und gegen die Terrormiliz IS in Syrien eingesetzt.
Britische Truppen haben "Storm Shadow" unter anderem im Irak und gegen die Terrormiliz IS in Syrien eingesetzt.
Reuters

Der britische Verteidigungsminister hat die Lieferung von "Storm Shadow"-Raketen an die Ukraine bestätigt. Verteidigungsminister Ben Wallace erklärte, die Entscheidung sei eine "kalibrierte und verhältnismäßige Antwort" auf die russische Invasion.

Der Marschflugkörper "Storm Shadow" hat eine Reichweite von über 250 km. Bei ausreichender Anzahl könnte der Flugkörper die russischen Kapazitäten erheblich erschweren. Entsprechend zogen die Lieferungen weltweit Schlagzeilen nach sich, von "Gamechanger" ist die Rede, und dass die Briten mit den "Storm Shadow"-Raketen eine von Russland gesetzte rote Linie überschritten hätten.

Für den Sicherheitsanalyst Roland Popp von der Militärakademie an der ETH Zürich ist das eine neue Dimension in diesem Krieg. Die Ukraine hat jetzt die Möglichkeit, empfindliche Ziele im russischen Territorium zu treffen.

"Briten sind offenbar zu erheblichen Risiken bereit"

"Es ist eine ziemliche Eskalation. Doch es gibt ein Aber, das alles wieder etwas beruhigt. Zum einen werden die Briten nur eine begrenzte Stückzahl dieser Waffenart geliefert haben. Zum anderen haben sich die Ukrainer offenbar verpflichtet, solche Waffen nur gegen Ziele auf ukrainischem Territorium einzusetzen – wobei ich auf diese Zusage nicht unbedingt vertrauen würde, bei einem Land, das sich in einem Existenzkampf befindet und ab einem bestimmten Punkt vor nichts zurückschrecken wird. Aber die Briten sind offenbar zu erheblichen Risiken bereit", erklärt er gegenüber "20 Minuten".

Laut seinen Angaben wird der Kreml diesen Schritt aber durchaus als Eskalation sehen: "Ich kann nicht ausschließen, dass Moskau wegen dieser britischen Waffenlieferung selbst auf weitere Eskalation setzt", so der Experte.

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    Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Putin die besetzten Gebiete des Nachbarlandes besucht.
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    HANDOUT / AFP / picturedesk.com