Ukraine

"Erhebliche Strahlung": Russen verlassen Tschernobyl

Fünf Wochen nach ihrer Einnahme des ehemaligen AKW haben die russischen Truppen panisch mit dem Abzug aus Tschernobyl begonnen. Das ist der Grund.

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Die russischen Truppen sollen aus dem AKW Tschernobyl abziehen (Symbolbild).
Die russischen Truppen sollen aus dem AKW Tschernobyl abziehen (Symbolbild).
picturedesk.com / istock

In Panik haben russische Truppen am Donnerstag nach Angaben des ukrainischen Betreibers den Abzug vom Gelände des havarierten Atomkraftwerks Tschernobyl begonnen. Sie würden nun "in zwei Kolonnen in Richtung der ukrainisch-belarussischen Grenze marschieren", teilte Energoatom im Messengerdienst Telegram mit.

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Nur noch eine "kleine Zahl" an russischen Soldaten befinde sich weiterhin in dem Atomkomplex, heißt es. Dazu gebe es Hinweise, dass das russische Militär Vorbereitungen treffe, aus der Stadt Slawutytsch abzurücken, in der Beschäftigte des Atomkraftwerks wohnen, in dem sich 1986 ein schwerer Atomunfall ereignet hatte.

"Erhebliche Strahlendosen"

Energoatom bestätigte Berichte, denen zufolge russische Soldaten Gräben im Wald in der sogenannten Ausschlusszone ausgehoben hätten und dabei "erhebliche Strahlendosen" abbekamen. Bei ersten Krankheitsanzeichen, die schnell aufgetreten seien, seien sie in Panik geraten und bereiteten den Abzug vor. Für die Angaben des ukrainischen Atomenergiekonzerns waren keine unabhängige Bestätigung zu erhalten.

Energoatom zufolge unterzeichnete das russische Militär ein Dokument, in dem die Übergabe des Atomkraftwerks bestätigt wurde. Der Betreiber veröffentlichte diese Informationen auf Telegram (siehe oben).