Österreich

Erinnerung an Pogrome ließ Wien erstrahlen

Heute Redaktion
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Im Gedenken an die schrecklichen Ereignisse der Pogromnacht 1938 wird auf einigen jener Plätze im zweiten Wiener Gemeindebezirk, an denen vor ihrer Zerstörung durch die Nationalsozialisten Synagogen oder Bethäuser standen, ein Lichtstrahl den Himmel erhellen und an die brennenden Synagogen erinnern.

An 16 Standorten werden Mahnwachen abgehalten und die Soundinstallation "Klangwolke der ausgelöschten Namen" zu hören sein. Ein Sternmarsch führt dann in die Tempelgasse 5a, dorthin, wo vor seiner Zerstörung durch die Nationalsozialisten der große Leopoldstädter Tempel stand. Der Sternmarsch endete um 18.30 Uhr mit einem musikalischen Gedenken an die Toten. Im Anschluss daran gab es eine Gedenkveranstaltung mit IKG-Präsident Oskar Deutsch, Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, Zeitzeugen und Gedenkbotschaften zahlreicher österreichischer PoltikerInnen.

Mit der "Nacht der erhellten Synagogen" möchte die IKG-Wien jedoch mehr als gedenken: "Was in jenen Novembertagen geschehen ist, hatte sich schon lange davor abgezeichnet und wäre mit entschlossenem Handeln von Politik und Gesellschaft zu verhindern gewesen", erinnert Oskar Deutsch, Präsident der IKG-Wien unter anderem an Nürnberger Rassengesetze, verordnete Gräuelpropaganda, Plünderungen und Arisierungen.

"Die Erinnerung an den Novemberpogrom, daran wo und wie die systematische Vernichtung des europäischen Judentums begann, ist heute, wo wir eine seit der Schoa für undenkbar gehaltene neue Welle des Antisemitsmus in Europa erleben, leider wichtiger denn je!"