Österreich
Lehrer klagt: "Masken, Abstand? Da kann ich nur lachen"
Ein Lehrer beschreibt in "Heute" fahrlässige Zustände im Praxis-Unterricht seiner Schule. Außerdem bekamen die Lehrer falsche FFP2-Masken geliefert.
Eigenverantwortung der Schüler? "Da kann ich nur drüber lachen", meint Michael G. (Name geändert). "Im Unterricht tragen zwar alle MNS, der oft unterm Kinn hängt. Nach der Schule oder in den Pausen umarmen sich die Teenager natürlich sofort oder schauen gemeinsam ins gleiche Handy."
"Wir unterrichten auf engstem Raum"
Im Herbst steckte sich der etwa 30-Jährige HTL-Lehrer ziemlich sicher in der Schule mit Corona an. Noch heute leidet er unter dauerhafter Atemnot und Kurzatmigkeit. Dass es so weit kommen musste, ist ein Skandal – kommt aber für ihn nicht überraschend: "Seit Juni unterrichten wir in den Werkstätten völlig legal bis zu fünfzehn Schüler auf engstem Raum ohne Abstand – in der Schule." Lüften funktioniert in vielen der Spezial-Räume des Praxis-Unterrichts nicht.
Falsche FFP2 Masken geliefert
"Wir Werkstatt-Lehrer sind uns selbst überlassen, müssen trotz Pandemie eisern weiter Präsenzunterricht abhalten. Wir fühlen uns im Stich gelassen, während wir uns einer täglichen Gefahr aussetzen", so der Pädagoge. Höhepunkt der Farce: Vor den Weihnachtsferien wurden endlich FFP2-Masken für alle Lehrkräfte der Schule geliefert– "die waren aber mit Ventil und sind eigentlich verboten." Trotzdem benutzen sie viele Kollegen, weil das Atmen damit leichter fällt und einige ohnehin generell gegen Masken wären.
„"Wir sollten dieses Schuljahr einfach canceln und im nächsten Jahr wiederholen."“
Auch das freiwillige Testen der Schüler funktioniere überhaupt nicht: "Bei uns wurden in einer Woche vielleicht 7 oder acht Tests durchgeführt." Die meisten Schüler haben Angst vor Quarantäne-Konsequenzen bei einem positiven Test. Was immer mehr Kollegen hinter vorgehaltener Hand fordern, wäre für ihn auch mittlerweile das Beste: "Wir sollten dieses Schuljahr einfach canceln und im nächsten Jahr wiederholen."
