Wirtschaft

Ermittlungen in Casinos-Affäre werden ausgeweitet

Heute Redaktion
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Casinos-Affäre: Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat die Ermittlungen um mutmaßlichen FPÖ-Politpostenschacher weiter ausgeweitet.
Casinos-Affäre: Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat die Ermittlungen um mutmaßlichen FPÖ-Politpostenschacher weiter ausgeweitet.
Bild: picturedesk.com

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat die Ermittlungen in der Causa Casinos um mutmaßlichen FPÖ-Politpostenschacher ausgeweitet.

"Nach Auswertung der bei den Hausdurchsuchungen im August 2019 und November 2019 sichergestellten umfangreichen Beweismittel haben sich nicht nur die ursprünglichen Verdachtsmomente erhärtet, sondern auch weitere Verdachtslagen gegen teils auch weitere Beschuldigte wegen des Verdachts der Bestechlichkeit, Bestechung, Untreue und des Missbrauchs der Amtsgewalt ergeben", teilte die Ermittlungsbehörde heute mit.

Bestechlichkeit, Bestechung, Untreue

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) bestätigte auch die Hausdurchsuchungen tags zuvor. Bei den Razzien seien auch IT-Expertem der Justiz anwesend gewesen.

"Neben dem Verdacht, dass von Verantwortlichen eines Glückspielunternehmens Amtsträgern der Republik Österreich korruptionsstrafrechtlich relevante Vorteile für die parteiische Vergabe von Glücksspiellizenzen und die wohlwollende Unterstützung bei regulatorischen Glücksspielbelangen zugesagt worden sind, prüfen wir auch den Vorwurf der Untreue im Zusammenhang mit der Abberufung von zwei früheren Vorstandsmitgliedern der Casinos Austria AG", heißt es etwas sperrig in der Aussendung der WKStA.

Missbrauch der Amtsgewalt

Schon im Jänner berichtete das "profil", dass der frühere Generaldirektor der Casinos Austria AG, Alexander Labak, in einer Zeugeneinvernahme am 18. Dezember 2019 eine Spur zur ÖVP gelegt habe ("Heute" hat berichtet). So soll die Bestellung des CASAG-FPÖ-Vorstandes Peter Sidlo mit der FPÖ-Zustimmung für die Alleingeschäftsführung von Thomas Schmid bei der Staatsholding ÖBAG "verschränkt" gewesen sei. Es hätte eine "enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit" zwischen Schmid und Kanzler Sebastian Kurz gegeben.

Weiters wird der Verdacht des Missbrauchs der Amtsgewalt gegen

ehemalige Verantwortliche des Bundesministeriums für Finanzen hinsichtlich der Wahrnehmung der ihnen nach dem Glücksspielgesetz bei der Vorstandsbestellung zukommenden

Kontroll- und Aufsichtsbefugnisse untersucht.

An wie vielen Standorten die Ermittler gestern aufgetaucht sind, ist nicht bekannt. Die Causa Casinos ist nach wie vor eine Verschlusssache.