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Erneut hunderte Frauen in Minsk festgenommen

Bei den anhaltenden Protesten gegen Lukaschenko wurden am Samstag in Belarus erneut hunderte Frauen festgenommen.

Leo Stempfl
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Szenen einer Festnahme in Belarus
Szenen einer Festnahme in Belarus
AP / picturedesk.com

Seit mittlerweile sechs Wochen protestieren nahezu täglich zigtausende Menschen auf den Straßen von Belarus gegen den Präsidenten Alexander Lukaschenko. Nach dessen manipulierten Wiederwahl am 9 August erkennt ihn nun auch kein Staat der EU mehr offiziell als Präsidenten von Weißrussland an.

Marsch der weiblichen Solidarität

Auch die Bevölkerung pocht weiterhin vehement auf transparente Wahlen, die Freilassung politischer Gefangener und ein Ende der Gewalt von Seiten der Polizei. Trotz Gewaltandrohungen durch die Exekutive versammelten sich hauptsächlich Frauen zu einem erneuten Protestmarsch, bei dem hunderte in Gefangenentransportern festgenommen wurden.

Auf den Straßen sieht man mittlerweile hauptsächlich Frauen, da sich diese grundsätzlich eine schonendere Behandlung durch die Einsatzkräfte erhoffen und in der Männerdominierten Nation oftmals nicht ernst genommen werden. Der "Marsch der weiblichen Solidarität" zog, fast schon traditionell, mit den historischen weiß-rot-weißen Fahen durch die Straßen. Diese wurden von Lukaschenko mittlerweile sogar verboten und werden pausenlos von den Polizisten beschlagnahmt.

Selbst gegen ältere Bürgerinnen, wie die 73-jährige Nina Bahinskaya, greifen die maskierten Beamten hart durch. Die Machtlosigkeit gegenüber dem autoritären Regime befeuert auch die Innovation im Bereich des gewaltfreien Protests. So versuchen Frauen etwa, den Beamten mit vorgehaltener Kamera die Sturmhauben herunterzureißen. Aus Angst, enttarnt zu werden, lassen einige Polizisten daraufhin von Verhaftungen ab.

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