Österreich

Erneute Kritik an Denkmalschutz!

Heute Redaktion
Teilen

Ob Hallstatt, Eisenbahnbrücke oder Hitlerbauten - das Bundesdenkmalamt steht derzeit ob der Enns unter Dauerbeschuss von Bevölkerung und Politik. Jetzt sorgt eine Arbeitersiedlung aus den 1920er-Jahren im Linzer Hafenviertel neuerlich für Wirbel. Die GWG als Eigentümerin will neu bauen, die Denkmalschützer bremsen.

Streitpunkt sind 18 desolate Häuser an der Sintstraße, die 1927 vom Linzer Stadtbaudirektor Kurt Kühne geplant wurden. Die Anlage ist das letzte, vollständig erhaltene Dokument des frühen kommunalen Wohnbaus, erklärt Ulrike Breitwieser vom Landeskonservatorat.

Das Bundesamt werde sich weiter für die Unterschutzstellung einsetzen. Wir sind jetzt im 15. Jahr der Entscheidungsfindung, kritisiert GWG-Aufsichtsratschef und Vizebürgermeister Klaus Luger (SPÖ). Er fordert die Freigabe der großteils unbewohnten Häuser und einen Neubau.

Obwohl der Denkmalsschutz Änderungen der Raumaufteilung in den Objekten zustimmt, hält Luger eine Sanierung für finanziell unvernünftig:

Dadurch würden sich die Mieten verdoppeln! Die Entscheidung liegt nun bei Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ). Sie ist seit Herbst 2009 eine Entscheidung schuldig.