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Erneuter Giftgasangriff in Syrien: Dutzende Tote

Heute Redaktion
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Dutzende Zivilisten, darunter viele Kinder und Frauen, sollen in der umkämpften Stadt Duma durch einen Giftgasangriff von Assads Armee getötet worden sein.

"Um 20.22 Uhr, Samstag dem 7. April, hat ein Hubschrauber eine Fassbombe mi einem chemischen Kampfstoff über Duma einer Enklave von Ost-Ghuta abgeworfen", berichtet die syrische Organisation "The White Helmets" auf Twitter. Nach den Angaben der Organisation sollen mindestens 40 Zivilisten, zum größten Teil Kinder und Frauen, durch Giftgas getötet worden sein. Hunderte Verletzte befinden sich demnach in medizinischer Behandlung. Dazu wurde schockierendes Bildmaterial veröffentlicht, auf welchem tote Kinder zu sehen sind. Manche haben Schaum vor dem Mund.

In einem anderen Beitrag ist von rund einhundert Toten die Rede. Währenddessen sprechen auch die internationalen Helfer der "Union of Medical Care and Relief Organizations" (UOSSM) von Dutzenden Todesopfer. "Das ist eine der schlimmsten chemischen Attacken in der syrischen Geschichte", sagte der UOSSM-Vorsitzende Ghanem Tayara am Samstag. Berichterstatter vor Ort hätten demnach den Einsatz von chemischen Waffen bestätigt. "Zivilisten die in geschützte Keller geflohen sind sterben einen leisen Tod, genau wie die internationale Community", klagt UOSSM auf Twitter.

Die USA wollen den Vorfall ebenfalls untersuchen. Man verfolge die beunruhigenden Entwicklungen in Syrien ganz genau, so Außenministeriumssprecherin Heather Nauert: "Die Vereinigten Staaten bemühen sich weiterhin, mit allen verfügbaren Kräften diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die Chemiewaffen einsetzen – in Syrien oder anderswo." Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, sei eine sofortige Reaktion der internationalen Gemeinschaft erforderlich.

Alles unwahr, tönt unterdessen die syrische Nachrichtenagentur Sana: "Einige Medien, die für ihre Unterstützung der Terroristen bekannt sind, haben behauptet, dass die Armee chemische Waffen in der Stadt Duma benutzt habe". Mit solchen Berichten solle nur der Vorstoß der Armee behindert werden. Assads Truppen waren zuvor unter dem Einsatz von schweren Luftangriffen auf Duma vorgerückt. (red)