Fussball

"Erniedrigend!" Psycho-Geständnis von Bayern-Ikone Kahn

Tormann-Legende Oliver Kahn sprach in einem Podcast über Depressionen und psychischen Druck. Ein Therapeut half ihm aus dem mentalen Loch.

Erich Elsigan
Oliver Kahn bei der WM 2002
Oliver Kahn bei der WM 2002
Imago

Oliver Kahn wurde während seiner Tormann-Karriere "Titan" genannt – doch nur äußerlich war der heute 53-Jährige nahezu unverwundbar. Im Seelenleben des Keepers spielten sich Dramen ab. In einem am Montag veröffentlichten Podcast spricht er darüber.

"Ich wurde mit Affenlauten bedacht"

"Ich wurde jahrelang von den gegnerischen Fans mit Affenlauten bedacht und da wurden Bananen geschmissen. Das war am Anfang noch lustig, aber irgendwann war es erniedrigend. Irgendwo hat es sich nicht mehr gut angefühlt", erzählt Kahn, der sich professionelle Hilfe holte, an den Mediziner und Chemiker Florian Holsboer wandte.

Vor allem das WM-Finale 2002 habe dem langjährigen Bayern-Schlussmann zu schaffen gemacht. Bei der 0:2-Pleite gegen Brasilien ließ Kahn einen Schuss abprallen, Brasilien-Stürmer Ronaldo staubte zum 0:1 ab. "Mir schauten zwei Milliarden Menschen beim Versagen zu."

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    Kahn versuchte lange, seine Ängste und sein Burn-Out zu verstecken. "Da war es schon so: Um Gottes willen, das darf auf gar keinen Fall öffentlich werden. Das hat noch mehr Druck mit sich gebracht."

    Mittlerweile hat Kahn seine Depressionen überwunden. Heute setzt er sich für die Unterstützung von jungen Menschen mit Leistungsdruck, Versagensängsten und psychischen Problemen ein.