Ernst Strasser bleibt zu Weihnachten im Gefängnis

Ernst Strasser bleibt wie Tausende Häftlinge zu Weihnachten im Gefängnis. Er nimmt das Angebot der Weihnachtsamnestie, zuhause feiern zu dürfen, nicht in Anspruch. Weitere Promi-Häftlinge wie Eislady Estibaliz C. und Ex-Fußball-Präsident Hannes Kartnig dürfen dagegen nicht (mehr) auf Haftausgang.

Der zu drei Jahren Haft verurteilte ehemalige ÖVP-Innenminister Ernst Strasser (58) könnte den Heiligen Abend und die Feiertage daheim bei seiner Lebensgefährtin - etwa in seinem Haus in Bad Ischl - verbringen. Doch Strasser, der erst vor wenigen Wochen seine Gefängnisstrafe in der Justizanstalt Simmering angetreten hat, bleibt freiwillig in seiner Zelle, wie der "Kurier" berichtet.
Dabei steht jedem ungefährlichen Strafgefangenen, dessen Strafzeit drei Jahre nicht überschreitet, nach dem Strafvollzugsgesetz zwei Mal im Vierteljahr ein Haftausgang von bis zu 48 Stunden zu. Rund 7.000 Häftlinge pro Jahr (plus 12.000 im gelockerten Vollzug und 14.000 im Entlassungsvollzug) nutzen dieses Recht, viele davon zu Weihnachten.

Kartnig und Estibaliz müssen in Haft bleiben

Hannes Kartnig dagegen hatte seine Genehmigung zum Ausgang aus dem elektronisch überwachten Hausarrest mit Opernpremiere und Geburtstagsfeier im Nobelhotel übertrieben ausgereizt, was die Abnahme der Fußfessel zur Folge hatte. Ein Hafturlaub über Weihnachten kommt für Kartnig, der in der Justizanstalt Graz-Jakomini einsitzt, deshalb nicht in Betracht.
Die zu lebenslanger Haft verurteilte Doppelmörderin Estibaliz Carranza bekommt keinen Ausgang, aber am 23. Dezember Besuch von ihrem Ehemann, dem gemeinsamen kleinen Sohn und ihrer Mutter aus Spanien. Am 24. Dezember ist im Frauengefängnis Schwarzau, NÖ, kein Besuch möglich. Ein unbewachter Langzeitbesuch über Nacht mit ihrem Mann wurde Estibaliz bisher noch nie genehmigt.
33 Strafgefangenen kommt 2014 die Weihnachtsbegnadigung durch Bundespräsident Heinz Fischer zugute. Vor zehn Jahren wurden noch 300 bis 400 Häftlinge zu Weihnachten gnadenhalber aus dem Gefängnis entlassen, mittlerweile gibt es mehr Amnestien während des Jahres.