Politik

Ernst Strasser vergleicht sich mit Snowden

Heute Redaktion
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Der ehemalige ÖVP-Innenminister und EU-Parlamentarier Ernst Strasser hat mit einer überraschenden Aussage aufhorchen lassen. Auf seiner Facebook-Seite vergleicht er sich mit dem US-Aufdecker Edward Snowden, der die großflächige Überwachung des US-Nachrichtendienstes NSA publik machte.

Ex-ÖVP-Innenminister und EU-Parlamentarier Ernst Strasser hat sich jetzt auf seiner Facebook-Seite mit dem US-Aufdecker Edward Snowden vergleichen, der die großflächige Überwachung des US-Nachrichtendienstes NSA publik machte.

"Vor mehr als zwei Jahren wurde ich ausgelacht und an den Pranger gestellt, weil ich genau das, was jetzt durch Snowden nach und nach ans Tageslicht kommt, festgemacht habe", schrieb Strasser am Sonntagabend auf "Facebook", wie der "Kurier" online berichtet.

Durch die Vorkommnisse rund um Snowden sieht sich Strasser laut seinem Posting nun ungerecht behandelt. Man brauche nur "nachzulesen, was ich vor mehr als zwei Jahren zu Protokoll gegeben habe. Natürlich haben da mehrere Dienste zum Nachteil Europas mit System bewusst mitgehört, abgehört und mitgeschnitten", so Strasser auf "Facebook".

Im Jänner diesen Jahres wurde der Ex-Innenminister zu vier Jahren unbedingter Haft verurteilt, nachdem er zwei als Lobbyisten getarnten britischen Journalisten bei einem Abendessen im November 2010 angeboten zu haben, für ein Honorar von 100.000 Euro die Gesetzgebung im EU-Parlament zu beeinflussen. Der Richterspruch ist aber noch nicht rechtskräftig. Der Ex-Politiker argumentierte damals im Prozess, dass er nur zum Schein auf die vermeintlichen Lobbyisten eingegangen sei. Er wollte damit lediglich die Hintermänner ausforschen und anzeigen.

Im Mittelpunkt des Prozesses standen die Videobänder, welche die als Mitarbeiter der angeblichen Lobbyingagentur Bergman & Lynch getarnten Journalisten bei den Treffen mit Strasser heimlich mitlaufen ließen. Strasser sagte dort: "Mir ist es lieber, wir haben einen Vertrag auf, sagen wir, jährlicher Basis ... ich bin nicht wirklich ein Fan davon, Stunden zu zählen ... also meine Klienten zahlen mir im Jahr 100.000 Euro, ja."