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Erotik-Domains ".xxx" gehen online

Heute Redaktion
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Ab sofort sind Adressen mit der Top-Level-Domain ".xxx" abrufbar. Unternehmen können sich nun für diese bewerben. Vertreter der Erotik-Branche befürchten zunehmende Zensur. Andererseits könnten Sperren zwecks Jugendschutz einfacher werden.

Ein Monat nach der Einführung der neuen Domain sind mittlerweile erste Seiten im Internet wie "sex.xxx" und "porno.xxx" erreichbar. Derzeit sind die Inhalte noch harmlos. Platzhalter weisen darauf hin, dass sich interessierte Unternehmen um die neue Endung bewerben können. Die Domain-Verwaltungsbehörde ICANN hatte diese nach längeren Überlegungen zugelassen.

600.000 Vorregistrierungen
Die neue Top-Level-Domain des Betreibers ICM Registry ist sehr begehrt. Wie der Betreiber via Twitter verkündete, gebe es bereits 600.000 Vorregistrierungen. Auf die Dauer rechnet ICM Registry mit mehreren Millionen Registrierungen.

Die Erotik-Domain ist durchaus umstritten. Vertreter der Pornoindustrie kiritisieren, dass die Einführung nur aus Profitgier vorangetrieben wurde. Kritikpunkt ist auch die Möglichkeit für Staaten, Zensur zu betreiben, indem alle Seiten mit der Endung gesperrt werden. Das war bisher nicht möglich, da die meisten Pornoseiten die Handels-Domain ".com" verwendeten.

Neue Möglichkeiten im Jugendschutz
Auch im Online-Jugendschutz könnten derartige Sperren Bedeutung gewinnen. So könnten nicht mehr nur einzelne Seiten, sondern ein ganzer Pool aus ".xxx"-Adressen geblockt werden. Auf Erotikangebote mit der bisher üblichen Top-Level-Domain ".com" könnten Jugendliche aber dennoch weiter zugreifen.