Szene

Erotische Trauben machen Wienern den Mund wässrig

Heute Redaktion
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Kennen Sie den Theseustempel in Wien? 152.000 Besucher verirrten sich 2016 zufällig hin. 2017 locken erotische Trauben einer jungen Künstlerin. Ein Tipp.

Kathleen Ryan hat in Österreich noch nie ausgestellt und gibt ihre Premiere gleich im Kunsthistorischen Museum. Allerdings nicht im großen Gebäude vis-a-vis des Naturhistorischen, sondern im "Geheimtipp" Theseustempel.

Das neu renovierte Schmuckstück strahlt weiß im Volksgarten und ist nur im Sommer geöffnet. Der Eintritt ist gratis, die Türen sind offen - und von den über 150.000 Besuchern im Vorjahr hatte so gut wie niemand vorher geplant, vorbeizuschauen. Die meisten spazieren vorbei und wagen einen Blick hinein.



"Erotische Weintrauben" der Party-Priesterinnen

Ihre Skulptur "Bacchante" ist üppigen, prall gefüllten, saftigen Weintrauben nachempfunden. Die Bacchantinnen oder Mänaden waren die Priesterinnen des Wein-Gottes Bacchus (bzw. Dionysos), die ihm zu Ehren in Raserei verfielen. Diese Mädels wussten, wie man Party macht. Wenig überraschend faszinierten diese wilden Frauen die (männlichen) Künstler, die sie oft nackt abbildeten. Der große Caravaggio war einer von ihnen. Von einem Gemälde dieses Meisters hat sich Kathleen Ryan inspirieren lassen. Die Bacchantin hält darauf Weintrauben, "mit dieser zum bersten gespannten Haut, der saftigen Sexualität - das wollte ich einfangen", so Ryan zu "wien.orf.at".

Jüngste Künstlerin – erstmals in Wien

Seit Ende April stellt Kathleen Ryan ihre Skulptur "Bacchante" im Volksgarten aus. Ryan, geboren 1984, war bis vor Kurzem noch Studentin an der University of California. Außerhalb von LA hatte sie erst wenige Ausstellungen, darunte in den vergangenen zwei Jahren zwei "Gastspiele" in London. Erst im Regents Park (2015), dann eine Einzelausstellung in einer Galerie. Sie ist die jüngste Künstlerin, die jemals im Theseustempel ausstellte.

Picture

KATHLEEN RYAN: BACCHANTE

Theseustempel im Volksgarten

26. April bis 1. Oktober 2017

Öffnungszeiten:

April bis Oktober täglich 11 - 18 Uhr

Mehr Infos auf der Homepage des Kunsthistorischen Museums
(lam)