Österreich

Erpressung mit Nacktbildern im Internet: Haft

Heute Redaktion
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Weil er Minderjährigen Fotos über das Internet entlockte und seine Opfer anschließend erpresste, ist ein Steirer am Dienstag in Graz zu 28 Monaten Haft verurteilt worden. Für Kopfschütteln sorgte außerdem der verzweifelte Versuch seines Verteidigers, den 31-Jährigen ungeschoren davonkommen zu lassen.

Der Mann hatte die Mädchen im Internet auf Plattformen kennengelernt und sie um Fotos in Unterwäsche gebeten, die sie ihm meistens auch schickten. Als er die Fotos bekommen hatte, einige seiner Opfer waren erst 12 Jahre alt, forderte er immer mehr Bilder, diesmal mit eindeutig sexuellen Motiven, die er seinen Opfern vorgab.

Der Steirer drohte dann, diese samt der Telefonnummern der Jugendlichen zu veröffentlichen, sofern sie ihm nicht weitere Bilder schicken würden. Einige der Mädchen kamen der Aufforderung tatsächlich nach, bei einigen blieb es beim Versuch.

"Nur über das Internet"

Für Verwunderung sorgte auch ein Statement seines Anwalts, der zwar gestand, dass es sich bei seinem Mandanten um einen Voyeur, allerdings "nur über das Internet, nicht einmal telefonisch".

Der Fall wurde bereits zum zweiten Mal verhandelt, vor ungefähr einem Jahr ist der 31-Jährige zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Die Richterin zeigte sich deutlich milder als beim letzten Mal und beließ es bei einer unbedingten Haft von 28 Monaten. Der Angeklagte nahm sofort an, doch dem Staatsanwalt war das zu wenig, er kündigte Berufung an.