Österreich

Ersatzmama für Flughund-Baby "Banshi"

Füttern, Bauch massieren und Flügel putzen: Das sind seit drei Wochen die Aufgaben von Tierpflegerin Samantha Keller im Zoo Schönbrunn

Heute Redaktion
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Füttern, Bauch massieren und Flügel putzen: Das sind seit drei Wochen lang die Aufgaben von Tierpflegerin Samantha Keller im Zoo Schönbrunn. 
"Der kleine Flughund wurde bei uns im Regenwaldhaus ganz alleine in einem Baum gefunden. Er war erst wenige Stunden alt und schon stark unterkühlt", erzählt Tierpflegerin Samantha vom Zoo Schönbrunn in Wien-Hietzing. "Wir haben ihn der Mutter gebracht, doch sie zeigte leider keinerlei Interesse. Deshalb bin ich jetzt sozusagen seine Mama."

Flughund "Banshi" aufzuziehen ist ein 24-Stunden-Job. Am ersten Tag musste der kleine Racker jede Stunde mit Milch gefüttert werden, mittlerweile aber nur mehr alle drei Stunden.
Eine Flughund-Mama trägt sein Junges anfangs ständig mit sich. Nun hängt der Kleine in einem Tuch um den Bauch seiner Ersatzmama und verschläft „babytypisch“ den Großteil des Tages. Süß: Im Maul hat er einen Schnuller. 

Abends nimmt Samantha "Banshi" dann mit nach Hause. Er schläft in einem kleinen Nest aus Heizmatte und Decken neben ihrem Bett. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 1,70 Metern ist der Kalong-Flughund das größte Fledertier der Welt. Davon ist "Banshi" aber noch weit entfernt. Rund 160 Gramm bringt er derzeit auf die Waage.

Kalongs leben in den Regenwäldern Südostasiens und ernähren sich rein vegetarisch von Früchten, Nektar und Pollen. "Banshi" wird in etwa einem Monat das erste Obst fressen. Immer wieder streckt er seine Flügel aus und flattert bereits ein bisschen. "In ein paar Monaten werden wir auch mit einem Flugtraining beginnen. Im Alter von etwa einem halben Jahr wird er fliegen können und mit den anderen Flughunden im Regenwaldhaus leben", erklärt Ersatzmama Samantha.