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Erschöpfter Eisbär 700 km von zu Hause aufgetaucht

Heute Redaktion
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In einem Dorf auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist ein ausgemergelter Eisbär gesichtet worden. Offenbar hat er die Orientierung verloren und sich ordentlich verirrt.

Das kleine Dorf Tilitschiki liegt im fernen Osten Russlands und hat gerade einmal 1.700 Einwohner. Bekannt war es bisher in erster Linie, weil hier 2006 eine Folge von Erdbeben erhebliche Schäden angerichtet hatte. Kurzfristig wurde Tilitschiki unfreiwillig um eine Attraktion reicher. Es gab im Dorf zwischenzeitlich einen Eisbären.

Der Bär kam laut russischen Medien aus der rund 700 Kilometer entfernten Region Tschukotka im äußersten Nordosten Russlands. Tierschützer vermuten, dass das erschöpfte Raubtier die Orientierung verloren hat, während es auf einer Eisscholle trieb.

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Das Dorf Tilitschiki liegt auf der Kamtschatka-Halbinsel im fernen Osten Russlands. (Bild: mahnooleg, CC BY-SA 3.0)

Wladimir Tschuprow von Greenpeace sagte dazu der Nachrichtenagentur AP: "Wegen des Klimawandels wird die Arktis wärmer und das Jagdgebiet kleiner und weniger gut zu nutzen. Das Eis geht zurück und die Eisbären suchen nach neuen Möglichkeiten, um zu überleben. Und am einfachsten ist es, zu den Menschen zu kommen."

Eisbär wird zurückgeflogen

Die Einwohner Tilitschikis kümmerten sich um den Eisbären, indem sie ihm Fisch gaben. Am Montag kam dann die Rettung: Das Wildtier wurde betäubt und per Helikopter zurück nach Tschukotka gebracht.

Der aktuelle Fall erinnert an den Eisbären, der 2017 vor laufender Kamera wegen Schwäche zusammenbrach (siehe Video unten). Da Eisbären für die Robbenjagd auf Meereis angewiesen sind, sind sie besonders von der Klimaerwärmung betroffen.

Das Video von 2017, das einen verhungernden Eisbären in der Arktis zeigt. (jcg/20 Minuten)

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