Österreich

Erschossener Räuber spionierte Juwelier aus

Heute Redaktion
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Im Fall des am Freitag gleichermaßen gescheiterten wie blutigen Überfalls auf einen Juwelier in der Äußeren Mariahilfer Straße in Wien - der Inhaber hatte einen der drei Täter erschossen - war das Geschäft von den Räubern drei Tage vor dem Coup bereits ausgekundschaftet worden.

in der Äußeren Mariahilfer Straße in Wien - der Inhaber hatte einen der drei Täter erschossen - war das Geschäft von den Räubern drei Tage vor dem Coup bereits ausgekundschaftet worden.

Der Juwelier aus Rudolfsheim-Fünfhaus hatte am vergangenen Dienstag die Polizei kontaktiert, nachdem drei unbekannte Männer sein Geschäft betreten, ihn in ein Gespräch verwickelt und schließlich wieder das Weite gesucht hatten, bestätigte Polizeisprecherin Michaela Rossmann einen "Österreich"-Bericht.

"Hatte ungutes Gefühl"

Die drei Unbekannten seien dem Geschäftsmann "seltsam vorgekommen". Er habe "ein ungutes Gefühl gehabt" und daher die Polizei angerufen, nachdem sich die Männer entfernt hatten, sagte Rossmann. Die vermeintlichen Kunden sollen sich nach speziellen Schmuckstücken erkundigt, aber keinen Kaufabschluss getätigt haben.

Nach dem Telefonat wurde der Juwelier von Polizeibeamten aufgesucht, die seine Beobachtungen schriftlich festhielten. Da zu diesem Zeitpunkt keine Hinweise auf eine strafbare Handlung vorlagen, gab es keine gesetzliche Handhabe für eine Fahndung nach den Unbekannten.

Identitäten werden geprüft

Laut Polizei steht derzeit nicht eindeutig fest, ob die drei Männer überhaupt mit jenen Männern ident waren, die dann Freitagmittag teilweise bewaffnet in das Geschäft stürmten. Dabei wurde ein vermutlich 43-jähriger Litauer - bei der Leiche fanden sich entsprechende Papiere - vom Juwelier erschossen. Am Freitagabend wurde dann ein , weil sein Äußeres - speziell seine Kleidung - mit einer vom überfallenen Geschäftsmann abgegebenen Personsbeschreibung übereinstimmte.

Vom dritten Mann fehlt nach wie vor jede Spur. Der festgenommene 20-Jährige wurde unterdessen am Sonntag weiter von der Polizei vernommen und schließlich in die Justizanstalt Josefstadt überstellt. Er soll nach wie vor bestreiten, in den Raub verwickelt gewesen zu sein. Ob eine Gegenüberstellung mit dem Juwelier und dessen bei dem Coup anwesender Ehefrau stattgefunden hat, war seitens der Polizei nicht in Erfahrung zu bringen.

Obduktion angeordnet

In Bezug auf den ums Leben gekommenen Täter wurde eine Obduktion angeordnet. Ob gegen den Schützen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird, hat die Staatsanwaltschaft Wien nach Prüfung der Umstände des Geschehens zu entscheiden.