Österreich

Erschossener Rekrut (20): War es doch Mord?

Zwei Tage nach der Tragödie in einer Wiener Kaserne sind noch viele Fragen offen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren - und zwar wegen Mordes.

Heute Redaktion
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In einer mehrstündigen Einvernahme hat der 22-jährige Todesschütze immer wieder beteuert, dass er sich an den Vorfall nicht mehr erinnern kann. Er selbst kann sich die Schussabgabe nicht erklären.

"An meinen Händen klebt Blut", so Ali Ü. gegenüber den Beamten. Während seine Anwälte Farid Rifaat und Manfred Arbacher-Stöger den Vorfall bereits als Unfall darstellen, laufen die Untersuchungen weiter auf Hochtouren.

Laut Polizei ermitteln die Kriminalbeamten auch wegen Verdachts des Mordes.

"Wollte Kameraden aufwecken"

"Er betonte, dass er ein freundschaftliches Verhältnis zum Opfer gehabt hat. Zur Tat selbst befragt gab er an, er habe keine Erklärung, wie es zu dem Schuss kommen konnte. Er habe den Kameraden lediglich aufwecken wollen", so Polizeisprecher Patrick Maierhofer gegenüber der "APA".

Gemeinsam mit dem 20-jährigen Rekruten und einem Wachkommandanten hatte der Salzburger am Montag einen 24-Stunden-Dienst in einem Wachcontainer in der Wiener Kaserne in der Leopoldstadt angetreten.

"Ich hab' ihn erschossen"

Kurz nach 19.00 Uhr kam es dann zu der Tragödie. Der 22-Jährige schoss auf seinen jüngeren Kameraden. Nach dem Schuss soll er aus dem Wachlokal gerannt sein und "Ich hab' ihn erschossen, ich hab' ihn erschossen, ich wollte das nicht" geschrien haben.

Die genauen Hintergründe zur Tat sind derzeit Gegenstand der Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft Wien hat die Verhängung der Untersuchungshaft in Aussicht gestellt. Der 22-Jährige wurde bereits in eine Justizanstalt überstellt.

(wil)