Wirtschaft

Erste Geständnisse von VW-Ingenieuren

Heute Redaktion
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Neue Indizien bei der Suche nach dem Schuldigen im VW-Abgas-Skandal: Der Internen Revision des Unternehmens gegenüber wurden nun erste Geständnisse gemacht, wie sie in einer Presseaussendung berichten. Demnach sagen mehrere Ingenieure aus, die Manipuliationssoftware schon 2008 installiert zu haben.

Unabhängig und doch übereinstimmend sagen mehrere VW-Ingenieure bei Befragungen das Gleiche aus: Bereits vor sieben Jahren, 2008, soll die kürzlich aufgeflogene Abgas-Trickserei mittels Manipulationssoftware bei VW begonnen haben. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Software installiert.

Grund dafür war folgendes Problem: Weil man mit dem neu entwickelten Dieselmotor EA 189 nicht gleichzeitig die Abgasnormen und die Kostenvorgaben einhalten konnte, habe man entschieden, die Software zu verwenden, damit das Motorenprojekt nicht gestoppt wird.

Wer hat das entschieden?

Diese Geständnisse werfen erneut die Frage auf: Wer ist dafür verantwortlich? Von wem die Anweisung zur Manipulation kam, ist noch immer offen. Laut der deutsche Zeitung "Bild am Sonntag" haben mehrere Ingenieure ausgesagt, dass der damalige Chefentwickler Ulrich Hackenberg davon gewusst habe und den Befehl dazu gegeben hat.

Hackenbergs Verantwortung ist jedoch umstritten. Manche spekulieren auch, dass er nur ein Bauernopfer ist und die Anweisung zur Trickserei von viel weiter oben kam. Er sitzt inzwischen im Vorstand von Audi und wurde vor einer Woche beurlaubt. Selbst will er sich nicht zu den Spekulationen äußern.

94.000 Euro Betriebsrente für Ex-VW-Chef

Nach seinem Abgang darf sich der Ex-Konzern-Chef weiterhin über eine monatliche Betriebsrente von 94.000 Euro freuen. Das entspricht, wie vertraglich fixiert, 70 Prozent seines letzten Grundgehalts.