Wien

Erste große Flüchtlingswelle trifft in Österreich ein

Die Hilfsbereitschaft für ukrainische Flüchtlinge ist groß. Immer mehr Menschen aus dem Kriegsgebiet fliehen nach Österreich.

Heute Redaktion
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Vor dem Caritas-Stand stehen zeitweise 100 Flüchtlinge für Essen und Trinken an.
Vor dem Caritas-Stand stehen zeitweise 100 Flüchtlinge für Essen und Trinken an.
Bilal Heinrich

Immer mehr ukrainische Flüchtlinge kommen jetzt auch in Österreich an. Am Mittwochabend sind etwa 46 Menschen aus dem Kriegsgebiet im Burgenland eingetroffen. Hauptankunftsort ist aber weiterhin Wien - hier steigen derzeit Hunderte aus den Zügen.

"Brauchen mehr Leute, die Ukrainisch sprechen können"

Bei einem "Heute"-Lokalaugenschein am Hauptbahnhof kamen innerhalb einer Stunde rund 300 Flüchtlinge an. "Wir brauchen Hilfe und unbedingt mehr Leute, die Ukrainisch sprechen können. Sonst sind wir überfordert", sagt die freiwillige Helferin Anna. 

In der Bahnhofshalle befindet sich eine Caritas-Stelle, wo Essen und Trinken ausgegeben wird. Teilweise stehen hier rund 100 Leute in der Schlange für Wasser an. Die meisten Flüchtlinge kamen aus Kattowitz (Polen) in Wien an, es handelte sich dabei vermehrt um Frauen mit ihren Kindern.

Von Wien aus werden die Menschen in die verschiedenen Quartiere aufgeteilt. Im Ankunftszentrum im zweiten Bezirk werden pro Tag mehrere Hundert Flüchtlinge erstversorgt.

Quartiere werden aufgestockt

Vor allem in Kärnten und Oberösterreich sind die Quartiere bereits gut gefüllt. Diese werden aufgestockt. In Summe haben laut Infos des Innenministerium bereits 4.500 Menschen in Österreich Wohnraum für Flüchtlinge angeboten, womit allein durch private Initiativen schon jetzt 20.000 Plätze zur Verfügung gestellt werden konnten. 

Laut ÖBB kamen zuletzt etwa 2.000 bis 3.000 Ukrainer und Ukrainerinnen am Hauptbahnhof in Wien an. Am Beginn der Woche sind bereits rund 45.000 Menschen aus der Ukraine nach Österreich geflüchtet, wie das Innenministerium bekanntgab. Ein Großteil davon möchte in andere EU-Länder weiterreisen, etwa zu Bekannten und Verwandten nach Spanien, Deutschland und Italien, wo bereits größere ukrainische Communitys leben.

Schutzsuchende aus der Ukraine bekommen ab sofort auch ohne Sozialversicherungsnummer medizinische Hilfe in Österreich. Sie erhalten ab sofort mit dem Reisepass bei Kassen-Hausärzten Behandlungen, Rezepte, Verordnungen und Überweisungen.

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    Das Ankunftszentrum in Wien-Leopoldstadt
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    BENEDIKT LOEBELL / APA / picturedesk.com
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