Wer eine App für iOS-Geräte entwickelt hatte und diese an den Benutzer bringen wollte, hatte bei Apple lange nur einen Weg: Im Gegensatz zu anderen Handymarken erlaubte es das US-Unternehmen nämlich nur, Applikationen über den eigenen App-Store herunterzuladen. Damit eine App von Nutzern downgeloadet werden konnte, musste zuerst eine Überprüfung durch Apple erfolgen.
Dies ist seit März 2024 nicht mehr der Fall: Auf Druck der EU-Kommission erlaubt Apple seither auch App-Stores von anderen Anbietern. Nun sorgt ein Fall für Aufsehen, der wohl so gar nicht dem Willen vom verstorbenen Gründer Steve Jobs entspricht. Dieser schrieb einst in einer Mail, dass es Apples Pflicht sei, Pornografie aus dem iPhone herauszuhalten. "Leute, die Pornografie haben wollen, können sich ein Android kaufen", tat Jobs seine Meinung kund.
Die App Hot Tub erlaubt es aber jetzt auch auf iOS-Geräten, in einer App pornografische Inhalte zu konsumieren. Heruntergeladen werden kann die Applikation aber nur im sogenannten Altstore PAL. Die App-Store-Alternative setzt auf Sideloading, wobei die Dateien zwischen lokalen Geräten übertragen werden statt von einem Server. Auch auf Android ist die App im offiziellen Google Play Store nicht verfügbar.
Hot Tub erlaubt es seinen Nutzern nach eigener Aussage, "Inhalte für Erwachsene privat und sicher zu durchsuchen" – und ist Apple damit ein Dorn im Auge. "Wir sind zutiefst besorgt über die Sicherheitsrisiken, die Hardcore-Porno-Apps dieser Art für Nutzer in der EU, insbesondere für Kinder, darstellen", lässt ein Unternehmenssprecher gegenüber dem Tech-Blatt "The Verge" verlauten.
Der Hersteller des Smartphones war lange höchst restriktiv und hatte keine anderen App-Stores ausser seinem eigenen für seine Geräte zugelassen. Viele Unternehmen, allen voran der Herausgeber des Videospiels Fortnite, Epic Games, werfen Apple deshalb vor, seine Marktstellung auszunutzen und etwa hohe Provisionen zu kassieren.
