Österreich

Erster Angeklagter per Videokonferenz verurteilt

Am Donnerstag wurde der erste Angeklagte seit Ausbruch des Coronavirus per Videokonferenz verurteilt. Das Urteil ist auch bereits rechtskräftig.

Heute Redaktion
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Das Salzburger Landesgericht: Hier wurde ein Angeklagter per Videokonferenz verurteilt.
Das Salzburger Landesgericht: Hier wurde ein Angeklagter per Videokonferenz verurteilt.
Bild: picturedesk.com

Auf der einen Seite Richterin, Staatsanwältin und Verteidiger im Landesgericht Salzburg vor dem Bildschirm und einer Kamera, auf der anderen der 24-jährige Angeklagte ebenso, allerdings in Untersuchungshaft in der Justizanstalt Salzburg. Während die Gerichtsmitarbeiter sich einer strengen Gesundheitskontrolle vor dem Prozess unterziehen mussten, wurde der Angeklaggte einfach im Gerichtssaal zugeschaltet.

Was er dabei erfuhr: Dass er von der Richterin zu einer 15-monatigen, teilbedingten Haftstrafe sowie zu 1.000 Euro Teilschmerzensgeld verurteilt wurde und eine Bewährungshilfe zur Seite gestellt bekommt. Das Urteil ist bereits rechtskräftig, der Mann muss auch nur ein Monat Haft absitzen, was zum Teil schon mit der Untersuchungshaft abgehandelt wurde.

"Heute wirst du sterben"

Dem 24-Jährigen wurde vorgeworfen, im Februar 2020 auf seine Freundin losgegangen zu sein. Dabei soll er sie heftig gewürgt und herumgeschleudert haben, dann habe er der Verletzten gesagt: "Heute wirst du sterben". Zusätzlich holte sich der Mann ein Messer und erklärte, er werde es seiner Lebensgefährtin "mitten ins Herz" stechen.

Der Angeklagte zeigte sich nicht nur zu der Körperverletzung und Drohung im Februar geständig, sondern auch zu einem Vorfall Ende des Vorjahres. Damals habe er seine Lebensgefährtin genötigt und auch ihrer Freiheit beraubt, indem er sie in ein Zimmer eingesperrt hatte.

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