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Erster Corona-Fall in griechischem Flüchtlingslager

Heute Redaktion
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Es ist eingetreten, was viele Menschenrechtsorganisationen schon lange gefürchtet haben: das Coronavirus hat auch die Flüchtlingslager in Griechenland erreicht.

Wie die Nachrichtenagentur APA am Dienstagnachmittag meldet, ist erstmals in einem Flüchtlingslager in Griechenland eine Person positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es soll sich dabei um eine Frau handeln, bei der die Infektion nach der Geburt ihres Kindes in einem Krankenhaus in Athen festgestellt wurde.

Alle Kontaktpersonen der erkrankten Afrikanerin aus dem Flüchtlingslager Ritsona seien isoliert worden. Griechischen Medien zufolge, leben in dem Camp rund 3.000 Menschen. Die Situation in Ritsona sei glücklicherweise bei Weitem nicht so schlimm, wie in den Lagern auf den Inseln im Osten der Ägäis.

Katastrophale Zustände

Seit dem Ausbruch der Corona-Krise in Europa wird befürchtet, dass sich das Virus Sars-CoV-2 auch in den zahlreichen Flüchtlingslagern Griechenlands verbreiten könnte. Dort leben Tausende Menschen auf teils engstem Raum zusammen, Sanitäranlagen und frisches Wasser sind ein knappes Gut.

"Es ist für die Menschen fast unmöglich, sich sozial oder räumlich zu distanzieren", schilderte der Allgemeinmediziner George Makris, der im Camp Moria auf der Insel Lesbos für "Ärzte ohne Grenzen" im Einsatz ist, die katastrophalen Zustände bereits vergangene Woche dem "Kurier".

"Genau deswegen sind wir auch sehr besorgt. Sollte es einen Infektionsfall im Lager geben, würde sich das Virus sehr schnell verbreiten. Es wäre fast unmöglich, das einzugrenzen."

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