Österreich

Erster Hanf-Shop in Graz öffnet seine Pforten

Heute Redaktion
Teilen
Die vier Jungunternehmer Bastian, Stefan, Julia und Lukas eröffnen den ersten Coffee-Shop nach Amsterdamer Vorbild in Graz.
Die vier Jungunternehmer Bastian, Stefan, Julia und Lukas eröffnen den ersten Coffee-Shop nach Amsterdamer Vorbild in Graz.
Bild: Graslerei / Mathias Schalk

Vier Grazer Jungunternehmer eröffnen mit der "Graslerei" Österreichs ersten Coffee-Shop mit legalen Hanfprodukten nach Amsterdamer Vorbild.

Graz bekommt jetzt also tatsächlich seinen ersten Hanf-Shop, in dem Besucher ganz legal einen Joint rauchen, oder einen Marihuana-Cookie verdrücken können. "Einen Hauch von Amsterdam", nennen dies die Betreiber des Shops.

An österreichische Rechtslage angepasst

Freilich geht es im Coffee-Shop "Graslerei" etwas anders zu als in den Vorbildern in Amsterdam. Das hier verkaufte und in den Backwaren verarbeitete Cannabis hat einen THC-Gehalt von unter 0,2 Prozent und fällt somit nicht unter das Suchtmittelgesetz. einen kleinen Effekt soll der Konsum aber trotzdem haben, wie Mitgründer Sebastian Knabl gegenüber dem Kurier erwähnte: "Bei mir wirkt's entspannend." Knabl, der den Shop zusammen mit Julia Staud, Stefan Ehrenreich und Lukas Hiegelsberger ins Leben gerufen hatte, ist von der Geschäftsidee überzeugt.

"Echte" Drogen unerwünscht

Eines ist den vier Jungunternehmern besonders wichtig. Nämlich zu betonen, dass es sich bei ihrem Coffee-Shop um kein Drogenlokal handelt. Es werde lediglich der in Österreich legale Wirkstoff CBD (Cannabidiol) verwendet, der auch in der Medizin weitreichende Anwendungen beispielsweise bei Schmerztherapien finde. THC, der eigentlich berauschende Wirkstoff im Cannabis werde nicht vertrieben. Wer eigene Drogen ins Lokal bringt fliegt unverzüglich raus, so die Betreiber. Es gehe auch darum einen Dialog über Cannabis direkt ins Herzen der Grazer Stadtbevölkerung zu transportieren. "Man kann Sucht auch durch Aufklärung entgegenwirken", erklärt Knabl. Drei der vier Betreiber haben bereits Sozialbereich gearbeitet, das Projekt soll auch eine Alternative zum nicht Aussterben wollenden illegalen Drogenhandel mit Cannabis aufzeigen.

In nur sechs Wochen von der Idee zum fertigen Lokal

Die Realisierung des Projektes ging äußerst schnell über die Bühne. Sechs Wochen nachdem die Idee für den ersten Coffee-Shop in Graz geboren wurde, konnte das Vorhaben der vier Jungunternehmer zwischen 23 und 26 Jahren bereits in einem Kellerlokal in der Grazer Leonhardstraße realisiert werden. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 20.000 Euro. Geld, dass die vier Unternehmer hauptsächlich über privates "Crowdfunding" im Freundeskreis auftreiben konnten. Diese hätten die Idee als großartig empfunden. (mat)