Coronavirus

Erster Hund mit bestätigter Corona-Infektion ist tot

"Buddy", der erste Hund, der in den USA positiv auf das Coronavirus getestet worden war, ist tot. Seine Besitzer mussten ihn einschläfern lassen.

Roman Palman
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Ein Deutscher Schäferhund beim Tierarzt. (Symbolbild)
Ein Deutscher Schäferhund beim Tierarzt. (Symbolbild)
iStock/pyotr021

Der Deutsche Schäferhund war erst sieben Jahre alt – jetzt musste er in der Folge seiner Corona-Infektion viel zu früh aus dem Leben scheiden. Es sei keine leichte Entscheidung gewesen, doch am 11. Juli hätten sie Buddy eingeschläfern lassen müssen, erzählen seine Besitzer gegenüber dem Magazin "National Geographic". Der Gesundheitszustand des Rüden sei da schon sehr schlecht gewesen. Der Vierbeiner soll zuletzt Blutgerinnsel gespuckt und Blut im Urin gehabt haben, auch habe er nicht mehr laufen können.

Alles begann mit verstopfter Nase

Die schreckliche Leidensgeschichte des Schäfers begann zweieinhalb Monate zuvor im April. Während sich Herrchen Robert Mahoney aus New York gerade selbst von seiner Infektion mit dem Coronavirus und der davon verursachten Lungenkrankheit Covid-19 erholte, fing plötzlich Buddy an, die selben Symptome zu zeigen: Seine Nase war verstopft und der Hund hatte Schwierigkeiten, zu atmen. Danach ging es mit ihm rapide bergab.

Buddys Besitzer ahnten Schlimmes, doch einen Coronatest für ein Tier zu bekommen, stellte sich als nahezu unmöglich heraus. Viele Tierarzt-Praxen hatten in der Folge der Pandemie geschlossen und anfänglich wurde zudem stark angezweifelt, dass sich Haustiere mit dem Virus infizieren könnten. Obendrein gab es in den USA ohnehin schon für all die menschlichen Patienten zu wenige Tests – Buddy musste also warten.

Diagnose: Covid-19 – und Krebs

Sechs Wochen nach den ersten Beschwerden wurde dann schließlich doch ein Test gemacht: Positiv! Buddy wurde dadurch zum ersten Hund in den USA, bei dem eine Infektion mit Sars-CoV-2 bestätigt wurde. Ein Bluttest am Tag seines Todes enthüllte zudem, dass der Vierbeiner an zuvor nicht diagnostiziertem Lymphdrüsenkrebs litt, was die blutigen Auswürfe erklären würde.

➤ Wie diese Vorerkrankung mit dem Virus zusammenspielte, konnte nicht geklärt werden. So kann nur spekuliert werden, ob der Krebs ihn empfänglicher für eine Infektion gemacht haben könnte, durch das Virus krank wurde, oder ob es sich um ein tragisches Zusammenspiel zweier Faktoren handelte. 

Corona bei Tieren kaum erforscht

"Wenn du Leuten erzählst, dass dein Hund positiv getestet wurde, starren sie dich an, als ob du zehn Köpfe hättest", klagt Frauchen Allison Mahoney. Buddys Fall zeigt eindrücklich, dass die Auswirkungen von Covid-19 auf Haustiere de facto noch völlig unerforscht sind.

Alleine in den USA wurden bereits mehr als vier Millionen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet, bei den Tieren ist die Zahl allerdings nur zweistellig. Weniger als 25 Katzen und Hunde hätten einen Corona-Test erhalten, berichtet "National Geographic."