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Erster Lehrstuhl für Alterswissenschaft ab April

Heute Redaktion
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Krems: Der österreichweit erste und einzige Lehrstuhl für Alterswissenschaften wird ab April stattfinden. (Am Foto: Franz Kolland, Leiter des Lehrstuhls und 
Landesrat Ludwig Schleritzko)
Krems: Der österreichweit erste und einzige Lehrstuhl für Alterswissenschaften wird ab April stattfinden. (Am Foto: Franz Kolland, Leiter des Lehrstuhls und Landesrat Ludwig Schleritzko)
Bild: NLK Filzwieser

Der österreichweit erste und einzige Lehrstuhl für Gerontologie und Gesundheitsforschung wird an der Karl Landsteiner Privatuniversität in Krems unterrichtet.

Ab April 2018 widmet sich der neue Lehrstuhl für Gerontologie und Gesundheitsforschung an der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems der Sicherstellung von Lebensqualität und Gesundheit im Alter. Ein wichtiger Schritt für den Wissenschaftsstandort Niederösterreich.

Unter der Leitung des österreichweit anerkannten Soziologen und Gerontologen ao. Univ.-Prof. Dr. Franz Kolland werden neue Gesundheitsversorgungs-Konzepte für Menschen ab 60 Jahren entwickelt. Diese fließen in die Planung und Weiterentwicklung des Gesundheitssystems in Niederösterreich ein.

Der neue Lehrstuhl wird sich auf 5 Forschungsschwerpunkten konzentrieren:
1. Mit dem neu zu entwickelnden NÖ Gesundheitsbarometer Alter wollen wir die gesundheitliche Situation der über 60Jährigen, ihre Einstellungen, Bedürfnisse wie auch ihre Verbesserungsvorschläge für das Gesundheitssystem in regelmäßigen Abständen erheben.
2. Schaffung einer umfassenden Datenbasis auf Regionsebene für die Bevölkerung ab 60 Jahren.
3. Durchführung von Analysen und Prognosen in den Bereichen Gesundheitsversorgung und Pflege.
4. Gesundheitsvorsorge und Pflege-Prävention: Wir können den Alterungsprozess nicht aufhalten, ihn aber bis zu einem gewissen Grad positiv beeinflussen.
5. Förderung wissenschaftlicher Netzwerke und die Zusammenarbeit zwischen den Fachgebieten. Der neue Lehrstuhl wird mit diversen Forschungseinrichtungen kooperieren.

Wissenschaftsstandort Niederösterreich

„Der Lehrstuhl liefert uns unabhängige wissenschaftlich gesicherte Informationen und Konzepte. Damit können wir unser Gesundheitssystem auf die Bedürfnisse der alternden Bevölkerung anpassen, Gesundheitsangebote für die Menschen ab 60 Jahren weiterentwickeln und mit gezielten Investitionen die langfristige Finanzierbarkeit unseres Gesundheitssystems sichern", so NÖGUS-Vorsitzender Landesrat Ludwig Schleritzko.

„Um die Gesundheit im Alter zu verbessern, braucht es bedarfsorientierte Angebote sowie Unterstützung und Begleitung bei der Inanspruchnahme sowohl der gesundheitsförderlichen als auch der rehabilitativen und kurativen Versorgung. Wir werden eine umfassende Datenbasis über die Gesundheit der Bevölkerung ab 60 Jahren aufbauen und mit Hilfe von Analysen und Prognosen neue Entscheidungsgrundlagen für das Gesundheitswesen liefern", so ao. Univ.-Prof. Dr. Franz Kolland, Leiter des Lehrstuhls für Gerontologie und Gesundheitsforschung.



Demografische Entwicklung der NÖ Bevölkerung

Bis zum Jahr 2050 wird die niederösterreichische Bevölkerung von 1,6 Mio. Menschen auf 1,9 Mio. Menschen anwachsen. Im Jahr 2050 wird mehr als ein Drittel der Menschen in Niederösterreich (36%) über 60 Jahre alt sein, das sind rund 680.000 Menschen. Hinzu kommt, dass wir heute länger leben als die Generationen vor uns. Im Durchschnitt werden die Niederösterreicher 81 Jahre alt. Davon verbringen sie die letzten 15 Jahre leider zumeist mit einer oder mehreren Krankheiten.

(hot)