Österreich

Familienvater lebt nach Infarkt mit Kunst-Herz

Das hat es in Oberösterreich noch nie gegeben! Im Linzer Keplerklinikum wurde erstmals einem Patienten (36) ein Kunstherz implantiert.

Heute Redaktion
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Kurz nach Weihnachten letzten Jahres brach für einen Familienvater aus Mitterkirchen (Bez. Perg) eine Welt zusammen. Der 36-Jährige hatte einen schweren Herzinfarkt erlitten.

Dadurch wurde ein großer Teil der Muskulatur des linken Herzens geschädigt. Dessen Pumpfunktion war schwer eingeschränkt und und eine ausreichende Kreislauffunktion nicht mehr gegeben.

Als lebenserhaltende Maßnahme wurde der 36-Jährige an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. Diese Therapie ist allerdings nur für wenige Wochen durchführbar.

Was ist ein Hybrid-OP?

Ein Hybrid-OP ist ein Operationssaal, der mit bildgebenden Anlagen in Form von Angiografieanlagen, Computertomographen oder Magnetresonanztomographen ausgestattet ist. Diese bildgebenden Modalitäten ermöglichen minimalinvasive Eingriffe, die für den Patienten weniger traumatisch sind.

Für eine Herz-Transplantation war der Patient nicht geeignet.

Deshalb war rasch klar: Nur ein Kunstherz kann dem Familienvater das Leben retten.

Und tatsächlich wurde dem 36-Jährigen, erstmals in Oberösterreich, in einer vierstündigen Operation am 21. Jänner ein Kunsterz eingesetzt.



Pumpe liegt vollständig im Brustraum



Eine Pumpe liegt nun vollständig im Brustraum innerhalb des Herzbeutels des Patienten. Über ein Kabel ist sie durch durch die Haut mit einem Steuergerät verbunden. Mit zwei Akkus wird es mit dem nötigen Strom versorgt.

Mittels eines Gürtels trägt der 36-Jährige die Geräte nun immer am Körper.

Nur wenige Wochen nach dem Eingriff konnte der Familienvater die Intensivstation wieder verlassen, liegt mittlerweile auf der Normalstation. Für kurze Spaziergänge darf er das Bett schon verlassen. "Wenn der Heilungsverlauf weiter so optimal verläuft, kann er langfristig ein normales Leben führen", sind sich die behandelnden Ärzte einig.

"Wir sind sehr froh, dass wir dem jungen Patienten, bei dem die einzig mögliche Behandlung eine Kunstherzimplantation war, helfen konnten. Damit können wir uns als Zentrum der Herzversorgung in Oberösterreich positionieren", ist Clemens Steinwender, Vorstand der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin, happy.

Technisch gesehen handelt es sich bei der neuesten Generation an Kunstherzen um eine magnetisch gelagerte Zentrifugalpumpe, die innerhalb eines Pumpenkopfes direkten Blutkontakt hat und das Blut mit kontinuierlichem Fluss und einer Pumpleistung von ca. 3–6l/min (dies entspricht der vollen Pumpleistung eines gesunden Herzens) aus der linken Herzkammer abzieht und in die Körperschlagader zurück pumpt.

Modernste Anforderungen dank Hybrid-OP



Für eine Kunstherz-Transplantation kommen jene Patienten in Frage, die an einer "terminalen Herzinsuffizienz", einer Herzmuskelschwäche im Endstadium leiden. An dieser Herzschwäche leiden derzeit ca. 160.000 Menschen in Österreich.

Mit einem neu eröffneten Hybrid-OP-Saal entspricht die Ausstattung des Kepler-Klinikums den modernsten Anforderungen.

"Komplexe medizinische Leistungen, wie die Implantation eines Kunstherzens, verhelfen unserem Klinikum zu hoher medizinischer Reputation. Mit dem hochmodernen Hybrid-OP haben wir auch die dafür notwendigen medizintechnischen Ausstattungen vor Ort", lobt die die Kaufmännische Direktorin Elgin Drda.

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