Erster Trailer zu Charlotte Roches "Schoßgebete"

Charlotte Roche legte nach ihrem ersten kontrovers diskutierten Roman "Feuchtgebiete" mit "Schoßgebete" nach und schaffte erneut auf Anhieb den Sprung in die Bestsellerlisten. Nun sind die ersten Szenen im neuen Trailer zu sehen.

nach und schaffte erneut auf Anhieb den Sprung in die Bestsellerlisten. Nun sind die ersten Szenen vom neuen Trailer zu sehen.



"Schossgebete" erzählt die Geschichte von drei ganz normalen Tagen im Leben von Elizabeth Kiehl: Kindererziehung, Biokost und Therapie gehören ebenso zu ihrem Alltag wie gemeinsame Bordellbesuche mit ihrem Mann. Die junge Frau Anfang 30 ist hochneurotisch, sorgt sich unentwegt und hat Angst vor allem – außer beim Sex, deshalb ist der auch so wichtig.
Sie will nicht nur perfekte Mutter sein, sondern auch perfekte Ehefrau und Liebhaberin. Radikal offen, selbstbewusst und voller grimmigem Humor ist "Schoßgebete" das Porträt einer verletzlichen jungen Frau, die versucht allen Rollen gerecht zu werden ohne dabei den Verstand zu verlieren.
So wie bei "Feuchtgebiete" war auch nach dem Erschienen von "Schoßgebete" die Reaktion bei Lesern und Kritikern heftig. Der Roman polarisierte ebenso wie sein Vorgänger, und die Leserschaft war entweder schwer begeistert oder angewidert. Vor allem die detaillierten Beschreibungen diverser mehr oder weniger ungewöhnlicher Sexpraktiken drückten "Schoßgebete" wie seinem Vorgänger schnell den Stempel "Skandalroman" auf.



Tragisches Ereignis

Dabei steht im Mittelpunkt des Buchs ein überaus tragisches Ereignis: Ein Autounfall, bei dem die Brüder der Protagonistin Elizabeth Kiehl getötet wurden. Auch die Autorin verlor bei einem Unfall im Jahr 2001 ihren leiblichen Bruder und zwei Stiefbrüder. Roche hatte aus den autobiografischen Zügen des Romans auch nie einen Hehl gemacht, weshalb "Schoßgebete" auch immer als Versuch der Selbsttherapie angesehen wurde.



Wie sich jetzt Regisseur Sönke Wortmann dem Roman nähert, bleibt abzuwarten. Stehen die psychologischen Aspekte der traumatisierten Hauptfigur im Mittelpunkt? Oder die teilweise grotesk und in ihrer Selbstverständlichkeit auch durchaus komisch wirkenden Ausschweifungen? Oder hellt Wortmann das Ganze zu einer massenkompatiblen Komödie auf? Man wird es zu Beginn des neuen Jahres sehen, wenn "Schoßgebiete" in die Kinos kommt. Mit den Hauptdarstellern Lavinia Wilson als Elizabeth und Jürgen Vogel in der Rolle ihres Ehemanns Georg könnte er nach Betrachten der ersten Szenen durchaus richtig gelegen haben.
Kinostart in den heimischen Kinos ist am 2. Jänner 2014