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Erstes deutsches "Charlie Hebdo" schickt Merkel aufs...

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia / Charlie Hebdo / AFP

International berühmt wurde die französische Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" als am 7. Jänner 2015 Islamisten die Redaktion stürmten und zwölf Menschen niedermetzelten. Besonders in Deutschland ist das Interesse groß. Deshalb erscheint das Magazin am Donnerstag erstmals auf Deutsch. Das Titelblatt geht gleich in die Vollen: Kanzlerin Angela Merkel sitzt am Klo.

International berühmt wurde die französische Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" als am 7. Jänner 2015 . Besonders in Deutschland ist das Interesse groß. Deshalb erscheint das Magazin am Donnerstag erstmals auf Deutsch. Das Titelblatt geht gleich in die Vollen: Kanzlerin Angela Merkel sitzt am Klo. 

200.000 Exemplare werden auf Deutsch erscheinen. Am 1. Dezember kann man die erste deutsche Ausgabe um Euro 4,30 auch in Österreich kaufen. Damit wird die deutsche Ausgabe um 70 Cent günstiger sein als die französische. 

"Für uns ist das ein Experiment", erzählt "Charlie Hebdo"-Chef Laurent Sourisseau alias Riss der Nachrichtenagentur AFP. "Ich will den Deutschen zeigen, dass auch sie 'Charlie Hebdo' verstehen und darüber lachen können". Riss kam beim Anschlag mit dem Leben davon. Einer der Islamisten schoss ihn mit der Kalaschnikow in die Schulter. 

Übersetzte Witze und deutscher Humor

Das Übersetzten der Witze ist aber nicht leicht. In Deutschland kümmern sich rund zehn Mitarbeiter, darunter Übersetzer und Grafiker, um die neue Ausgabe. "Manchmal sitzen wir länger als eine halbe Stunde an der Übersetzung von winzigen Formulierungen", beschreibt Chefredakteurin Minka Schneider die Herausforderung dem "Spiegel". Die Inhalte sollen in Zukunft nicht nur von der französischen Ausgabe übernommen werden. In Deutschland will man auch eigene produzieren. 

Pseudonyme und Polizeischutz

Die Chefredakteurin benützt zum eigenen Schutz ein Pseudonym. In Frankreich stehen die Redaktionsmitglieder teilweise bis heute unter Polizeischutz. Gearbeitet wird an einem geheimen Ort. 

"Nicht jeder wird 'Charlie Hebdo' mögen, wie auch in Frankreich", prophezeit Riss. "'Charlie Hebdo' ist nicht au der Suche nach Schenkelklopfern. Den Lesern soll das Lachen manchmal im Halse steckenbleiben." Denn es seien die Situationen, die grotesk seien, nicht der Humor der Zeitung.