Das Parlament in Schweden hat am Dienstag ein Gesetz verabschiedet, das den Kauf von sexuellen Handlungen im Internet verbietet. Außerdem wurden entsprechenden Plattformen wie OnlyFans Beschränkungen auferlegt. Das Gesetz verbietet einer anderen Person eine Entschädigung für die Durchführung einer sexuellen Handlung aus der Ferne im Internet anzubieten – also für sexuelle Inhalte zu bezahlen.
Dabei geht es allerdings "nur" um Live-Content. Das Ansehen und Bezahlen von aufgezeichneten Inhalten bleibt weiterhin legal. Das Konsumieren von Live-Inhalten stellt nach Ansicht des Gesetzgebers "eine neue Form des Sexkaufs" dar. Die sozialdemokratische Abgeordnete Teresa Carvalho sieht es "höchst an der Zeit", die Gesetzgebung zu modernisieren und auch digitale Plattformen einzubeziehen.
In Schweden ist der Kauf sexueller Handlungen bereits jetzt illegal. Er wird für denjenigen, der sie in Anspruch nimmt, mit bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe gestraft – für Zuhälterei drohen sogar vier Jahre im Gefängnis.
Einige OnlyFans-Models kritisieren das beschlossene Gesetz – es beeinträchtige ihre Existenzgrundlage. Für den Gesetzgeber ist allerdings klar, dass das Gesetz nicht auf die Ersteller von Inhalten für Erwachsene, sondern auf den Schutz junger Menschen und gefährdete Personen abzielt. Carvalho verwies in ihrem Statement auf den erwiesenen Zusammenhang zwischen Online-Ausbeutung, Menschenhandel, Drogenmissbrauch ind der Anbahnung schwerer Formen von Prostitution.
Das neue Gesetz, das ein weiterer Beweis für die Null-Toleranz-Politik gegenüber Prostitution darstellt, tritt am 1. Juli diesen Jahres in Kraft.