Österreich

Erstmals Nachzucht von Krokodiltejus gelungen

Heute Redaktion
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Riesenfreude über ganz besonderen Nachwuchs herrscht derzeit im Tiergarten Schönbrunn: Anfang Juli sind bei den Krokodiltejus drei Jungtiere geschlüpft. Damit sei erstmals in der Geschichte des Wiener Zoos die Nachzucht dieser außergewöhnlichen Reptilien geglückt.

"In Europa hat es bis jetzt nur der Prager Zoo geschafft, diese imposanten Echsen zu züchten. Bei uns haben die Eiablagen bisher nie einen Erfolg gebracht. Die Freude, dass es nun geklappt hat, ist umso größer", so Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Krokodiltejus zählen mit 120 Zentimetern Länge zu den größten Echsen Südamerikas. Auch die drei Jungtiere hatten mit 20 Zentimetern stolze "Geburtsmaße".

Dass die Nachzucht geklappt hat, ist einem Trick der Tierpfleger zu verdanken. Im Freiland legen die Tejuweibchen ihre Eier in die Nester von Baumtermiten. Im Tiergarten stand man vor dem Problem, dass die Weibchen ihre Eier irgendwo im Gehege fallen gelassen haben. Wurden die Eier dann gefunden, waren sie nicht mehr entwicklungsfähig.

Leibspeise Muscheln und Schnecken

Schratter: "Die Tierpfleger konstruierten aus einer Kunststoffbox ein temperierbares Pseudo-Termitennest, das an der höchsten Stelle der Anlage angebracht wurde und das Weibchen hat die Eier tatsächlich dort abgelegt." Ausgebrütet wurden sie schließlich im Brutapparat, 167 Tage später schlüpfte das erste Jungtier.

Noch ist der Teju-Nachwuchs nicht für die Besucher zu sehen. Heimisch sind die Echsen im Regenwald des nördlichen Südamerikas, wo sie an Gewässern in Sumpfgebieten leben. Ihre Leibspeise – Muscheln und Schnecken – knacken sie mühelos mit ihrem starken Kiefer. Die Tejus schwimmen und tauchen gerne, sind aber auch hervorragende Kletterer. Ihr Kopf ist rot, ihr Körper grün gefärbt. Ihren Namen verdanken sie den plattenartigen Schuppen am Schwanz, der an jenen eines Krokodils erinnert.