Politik
Erstmals weniger als 100 Corona-Impfungen pro Tag
Die Österreicher sind impfmüde und die Skeptiker durch die abgesagte Impfpflicht bestärkt. Das führt dazu, dass Millionen Dosen auf Halde liegen.
"Gehen Sie impfen." "Holen Sie sich Ihre Impfung." "Schützen Sie sich und andere." Das waren die Mantras aller drei Gesundheitsminister in der Pandemie. Doch Gehör findet auch der "Neue" Johannes Rauch nicht. Die Details:
70 Prozent – und Schluss
Aktuell haben 6.227.130 Menschen ein aktives Impfzertifikat. Das sind 69,35 Prozent der Gesamtbevölkerung. Diese Zahl stagniert seit Wochen. Zumindest einen Stich haben 6,8 Millionen (75,83 Prozent).
Am Sonntag weniger als 1.000 Impfungen
Der vergangene Sonntag bedeutete mit 976 Stichen absoluten Negativrekord. Darunter waren gerade 64 (!) Erstimpfungen – nur rund ein Drittel vom Sonntag davor.
Zahlen im Sinkflug
In den vergangenen sieben Tagen wurden 24.937 Dosen verimpft. Das waren fast 25 Prozent weniger als in den sieben Tagen zuvor.
2,6 Millionen Dosen Vorrat
An die Impfstellen geliefert wurden laut Gesundheitsministerium rund 20,7 Millionen Dosen. Tatsächlich verabreicht wurden aber bisher nur 18,1 Millionen. Der Rest liegt auf Halde.
Keine Impfpflicht, aber Kontrolleure
Sie wurden eingestellt, um sich um die Einhaltung der Impfpflicht und die Einhebung der Strafen (bis zu 3.600 Euro) zu kümmern: die sechs Impfkontrolleure in Linz. Doch dann wurde die Impfpflicht bekanntlich ausgesetzt. "Heute" wollte von der Stadt wissen, was die sechs Kontrolleure jetzt den ganzen Tag so machen. Die Antwort: Die Verträge bestehen weiter, die Mitarbeiter (sie kosten 16.000 Euro pro Monat) helfen in anderen Abteilungen aus.
Knappe halbe Million kommt diese Woche
Laut Plan werden 437.760 Dosen Pfizer und 33.600 Dosen Moderna geliefert. Stellt sich die Frage, an wen sie verimpft werden sollen.
Millionen gespendet
Die Zahl der gespendeten Impfdosen liegt bereits bei 5.082.920. Die meisten waren von AstraZeneca, viele davon kurz vor dem Ablaufdatum.