Österreich

Erwin Pröll: "Entscheidung war einfach!"

Heute Redaktion
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Erwin Pröll bleibt in Niederösterreich und verzichtet definitiv auf eine Kandidatur bei der Bundespräsidentenwahl 2010. Die ÖVP sollte dennoch einen bürgerlichen Kandidaten ins Rennen schicken, sagt der Landeshauptmann im Heute-Interview mit Niederösterreich-Chefredakteurin Elisabeth Czastka.

Heute: Warum wollen Sie nicht bei der Bundespräsidentenwahl antreten?

Pröll: Ich sage es ganz offen: Es war eine einfache Entscheidung. Das Land ist wichtiger als ein persönlicher Karriereschritt.

Wäre der Wechsel in die Hofburg für Sie nicht reizvoll gewesen?

Auf der einen Seite war da der Reiz, das Amt des Bundespräsidenten mit neuen Impulsen auszustatten, was meines Erachtens unbedingt notwendig ist. Weil: Wenn es so weitergeführt wird, werden wir eines Tages die Diskussion haben, ob wir das Amt noch brauchen. Auf der anderen Seite habe ich meinen Wählern versprochen, mein Amt als Landeshauptmann fünf Jahre auszuführen. Und darauf bin ich in den vergangenen Tagen von vielen Menschen aufmerksam gemacht worden.

Haben auch die Umfragewerte eine Rolle gespielt?

Ich habe mir natürlich regelmäßig Stimmungsberichte angesehen. Der Tenor war: Ich soll im Land bleiben. Bei einer Eröffnung am Samstag im Waldviertel haben mir die Leute zugerufen: BleibenS da und gehenS net weg. Superintendent Paul Weiland hat sich sogar zum 60. Geburtstag gewünscht, dass ich bleibe. Da habe ich gewusst: Ich muss Flagge zeigen und eine klare Entscheidung treffen.

Sie könnten ja dann 2015 ins Rennen um die Hofburg gehen?

Das ist noch so weit weg. 2013 ist einmal die Landtagswahl. Wer weiß, was der liebe Gott vorhat.

Wen soll nun die VP als Gegenkandidaten nominieren?

Die Volkspartei sollte einen bürgerlichen Kandidaten aufstellen, weil Heinz Fischer ja auf breiter Ebene als reiner Parteimann gilt. Ich glaube, dass es inner- und außerparteilich eine Reihe von Kandidaten gibt.

Wen konkret?

Ich habe einige Namen im Kopf. Aber Personalangelegenheiten sind Chefsache von Vizekanzler Josef Pröll.