Welt
Erwischt: Ägypten kauft Waffen aus Nordkorea
Ein nordkoreanisches Schiff mit mehr als 30.000 Panzerfäusten wurde vor dem Suez-Kanal gestoppt. Jetzt kam heraus: Ägypten hatte die Waffen bestellt.
Aus Protest gegen nordkoreanische Atom- und Raketentests verhängten die Vereinten Nationen eine Reihe von Sanktionen gegen die kommunistische Diktatur, darunter umfassende Exportverbote. Doch Ägypten scheint dies zu ignorieren.
Wie die "Washington Post" herausfand, wurde bereits im August ein kaum seetüchtiger Rostkübel unter vietnamesischer Flagge am Weg in den ägyptischen Suez-Kanal gestoppt. Der Frachter "Jie Shun" war allerdings in Nordkorea gestartet und die 23-köpfige Besatzung war ebenfalls nordkoreanisch.
Jetzt kam heraus, dass die Waffen im Wert von umgerechnet etwa 20 Millionen Euro von Ägypten bestellt worden waren – auch wenn die Botschaft in der US-Hauptstadt Washington dies dementiert. Doch auf den 79 Kisten, die unter der offiziellen Ladung von 2,300 Tonnen Eisenerz versteckt waren, war der Name eines ägyptischen Unternehmens eingestanzt. Das private Unternehmen wurde daraufhin von den ägyptischen Behörden geschlossen, doch offenbar erst auf Druck der US-Geheimdienste, welche die "Jie Shun" aufgespürt hatten.
Die Anzahl an Panzerfäusten, sowie das Vorhandensein von Übungsmunition, deutet für die USA darauf hin, dass die Waffen für das ägyptische Militär bestimmt war. Dieser Vorfall war auch einer der Gründe, warum US-Präsident Donald Trump im Sommer Waffenlieferungen in Höhe von 300 Millionen US-Dollar an Ägypten auf Eis legte.
(jm)