Österreich

Erwürgte Frau: Deutscher dank Opfer-Handy gefasst

Heute Redaktion
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Mordopfer (52); Kerzen nach der Tat am Parkplatz in Greinsfurth
Mordopfer (52); Kerzen nach der Tat am Parkplatz in Greinsfurth
Bild: privat, LPD Niederösterreich

Sie war ihrem Mörder direkt in die Arme gelaufen, erst nach zwei Monaten ging der Polizei der Killer ins Netz: Er hatte keinen Akku mehr, drehte das Handy von Brigitte G. (52) auf und war Treffer.

Der Fall um eine zweifache Mutter im Amstettener Stadtteil Greinsfurth ist offenbar geklärt: Montag klickten bei der A1-Autobahnabfahrt Haag die Handschellen für den Deutschen Rene F. (39), der seit Oktober als arbeitslos gemeldet ist, zuvor sporadisch im Gastro-Bereich jobbte.

Erstmals hatte sich der Verdächtige 2009 in Österreich aufgehalten, seit heuer im Mai hatte er in seinem Auto auf öffentlichen Parkplätzen im westlichen NÖ übernachtet. Am 28. Mai war die im Bezirk Perg (OÖ) wohnhafte Brigitte G. (52) nach Dienstschluss um 20.30 Uhr vom Supermarkt in Richtung ihres weißen Opels gegangen, traf am Parkplatz des Einkaufszentrums WestSide City zufällig auf ihren Mörder. Denn Rene F. dürfte dringend Geld gebraucht haben.

Laut Ermittlern wurde die Filialleiterin erwürgt und hastig im Gebüsch versteckt. Der Täter raffte Handtasche, Schlüssel, Geldbörse und Handy an sich und flüchtete mit dem Opel, stellte den Wagen unweit des Tatorts ab. Besorgte Angehörige fanden schließlich die Leiche.

Es folgte akribische, wochenlange „Knochenarbeit" seitens des Landeskriminalamtes NÖ um Mord-Chef Hannes Fellner: „Wir haben hunderte Personen überprüft."

Nur Zufallstreffer?

Laut „Heute"-Infos dürfte Rene F. am Montag einen aus seiner Sicht groben Fehler begangen haben: Ihm ging der Akku seines Smartphones aus, er drehte das Handy von Brigitte G. auf. Somit hatte die Exekutive den Standort des Mannes, auf der Westautobahn bei Haag (Amstetten) wurde der verdächtige Deutsche dann völlig unspektakulär aus dem Verkehr gezogen. Die DNA-Spuren stimmten überein, auch das Handy des Opfers wurde sichergestellt. Ob die Polizei den Mann schon davor im Visier hatte oder nicht ist unklar - die Exekutive selbst hielt sich zu Details bedenkt. Fakt ist: Die 5.000 Euro Belohnung für Hinweise bleiben dem Staat erhalten.

Der Verdächtige bestreitet jedoch die Tat, es gilt die Unschuldsvermutung. Gestern verhängte die Staatsanwaltschaft Sankt Pölten die U-Haft über den 39-Jährigen. Auch ein psychiatrisches Gutachten wurde in Auftrag gegeben.

(Lie)